Bochum. . Spaziergang mit Giftspinne: Mit einer Bananenspinne im Glas war ein Bochumer am Bahnhof Dahlhausen unterwegs. Bundespolizisten stellten das Tier sicher und alarmierten einen Reptilienexperten. Die Nachbarin des 47-Jährigen hatte die Spinne in einer Bananenkiste entdeckt und ihn um Hilfe gebeten.

Eine lebende Giftspinne haben Bundespolizisten am Montagabend (10. Juni) auf dem Vorplatz des Bahnhofs Dahlhausen in Bochum sichergestellt. Ein 47-jähriger Bochumer hatte das Tier bei seiner Nachbarin eingefangen. Diese wiederum hatte die Spinne in einer Tüte Bananen gefunden. Ein Experte der Feuerwehr Bochum nahm das Tier an sich.

Gegen 19 Uhr befanden sich zwei Hundeführer, zur Überwachung der Bahnanlagen, auf dem Vorplatz des Dahlhausener Bahnhofs. Dort wurden sie von einem Bochumer angesprochen, der den Beamten eine Spinne zeigte, die sich in einem faustgroßen Marmeladenglas befand. Nach Angaben des 47-Jährigen sollte es sich bei dem Tier um eine giftige Bananenspinne handeln. Sofort wurde das Tier, das etwa so groß wie eine Heuschrecke ist, von den Bundespolizisten sichergestellt und die Feuerwehr Bochum alarmiert. Reptilienexperte Roland Byner von der Werksfeuerwehr Opel hat dann in Abstimmung mit einem Biologen den Verdacht bestätigt, dass es sich bei dem Tier um eine Unterart der Bananenspinne handeln würde, welche extrem giftig sei.

Spinne ist in einer Kiste Bananen aus Peru gereist

"90 Prozent aller Bisse von Giftspinnen führen zu neurologischen Ausfällen", weiß Reptilienexperte Byner. So kann es nach einem Biss zu Atem- und Sprachstörungen, Lidschwere, Lähmungen im Arm- und Schulterbereich und Muskelzuckungen kommen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Reptilienexperte Roland Byner hat die giftige Bananenspinne identifiziert und in seine Obhut genommen.
Reptilienexperte Roland Byner hat die giftige Bananenspinne identifiziert und in seine Obhut genommen.

Ermittlungen zufolge ist das Tier in einer Kiste Bananen von Peru aus nach Deutschland gereist, die für einen Supermarkt bestimmt war. Die Nachbarin des Bochumers hatte eine Tüte Bananen, inklusive der Spinne, in einem Supermarkt in Bochum erworben. Zu Hause stellte sie dann den ungebetenen Gast in der Bananentüte fest und bat ihren Nachbarn um Hilfe. Dieser fing das giftige Tier mit einem Glas ein. Warum er dann mit dem Tier auf dem Vorplatz des Dahlhausener Bahnhofs spazieren ging, ist weiterhin ungeklärt.

Nach dem Spinnenfund wurden in dem Supermarkt alle Bananen aus Peru untersucht und anschließend entsorgt. Nach Auskunft des Experten kann die Spinne, die sich von Insekten ernährt, ein paar Tage ohne Nahrung überleben. Das Tier wird nun in fachkundige Hände übergeben.