„Die Schlacht ist erst entschieden, wenn Gewissheit herrscht über die Zukunft des Standorts“, macht Martin Oldengott Sprecher der Hammer Runde ganz deutlich, dass der Widerstand des Stadtteils gegen den Weiterbetrieb und die Erweiterung der Schlacken-Deponie Marbach von Outokumpu-Nirosta (früher Thyssen-Krupp-Nirosta) weiter geht.

Hintergrund des deutlich verschärften Tons ist die Einladung zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung von Outokumpu. Außerdem sind die großflächigen Rodungen auf dem Gelände nicht mehr zu übersehen. Der finnische Edelstahlkonzern hat die Mehrheit bei der ehemaligen Thyssen-Krupp-Tochter Nirosta (Inoxum) übernommen und hält am Plan fest, die bereits durch die Umweltbehörde genehmigte Erweiterung der Schlackendeponie weiter fortzuführen.

Das Unternehmen kündigt in einem Schreiben, das den Anwohnern im Umfeld der Deponie zugestellt wurde, an, jetzt die Gründung eines Anwohnerbeirats anzustreben. In dem Schreiben heißt es unter anderem: „Wir möchten die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich halten und Sie über alle Maßnahmen am Deponiegelände zeitnah informieren.“

Der Anwohnerbeirat war bereits im Vorfeld von Nirosta vorgeschlagen worden. Das Umfeld der Hammer Runde bezeichnete jedoch dieses Gremium stets skeptisch als eine Art überflüssige Alibi-Einrichtung.

Dr. Monica Soffritti, Sprecherin von Outokumpu, bestätigt unterdessen, dass Rodungen stattgefunden hätten. „Zur Zukunft der Deponie über das Jahr 2016 hinaus können derzeit keine Aussagen getroffen werden. Die Wirtschaftlichkeit des Bochumer Stahlwerks wird bis Ende 2015 geprüft“, so die Sprecherin.

Was die Verlängerung der Porschestraße zur neuen Erschließung angehe, heißt es, dass dies sich im Planungszustand befinde. Nach Aussage von Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch ist das Projekt schon deutlich weiter fortgeschritten: „Ich gehe davon aus, dass mit den Arbeiten noch in diesem Sommer begonnen wird.“ Nach aktueller Beschlusslage ist vorgesehen, dass die rund eine Millionen Euro teure Verlängerung der Porsche- straße zunächst von Outokumpu bezahlt wird. Später soll die Straße in den Besitz der Stadt übergehen. Die, so die Vorlage, noch im Prinzip an dem alten Plan festhält, die Straße später einmal über die A 40 bis zur Darpestraße zu verlängern.

Martin Oldengott ist verärgert und hat sich an SPD-Politiker gewandt: „Die Stadt sollte dieses Geschenk ablehnen. Die Straße ist doch total überdimensioniert.“