Inklusion - der Begriff hat in den letzten Jahren Karriere gemacht. Ihn durchzudeklinieren, hat sich eine Fachtagung vorgenommen. „Menschen Recht Inklusion“ wird veranstaltet von der Ev. Fachhochschule RWL und der Diakonie RWL. Veranstaltungsort ist aber nicht nur die Fachhochschule an der Immanuel-Kant-Straße, sondern auch das Kunstmuseum am Stadtpark. Aus gutem Grund.
Die Kooperation zwischen der Akademie und Kunstort ist sehr fruchtbar. Gemeinsame Ausstellungsprojekte sind dabei Ausdruck einer wechselseitigen Durchdringung der Sphären. Kunst kommt zum Einsatz in sozialer Arbeit, Gesellschaftliche Gegenwart findet im Gegenzug den Weg ins Museum. Und so werden im Museum die drei Auftaktveranstaltungen der Tagung stattfinden. Am Dienstag, 4. Juni, ab 18 Uhr die Vernissage der eindrucksvollen Fotoausstellung „Vorgestellt! Ich bin Ich!“ von Andreas Teichmann. Es sind Bilder, die behinderte Kinder und Jugendliche per Selbstauslöser von sich gemacht und auch selbst ausgesucht haben. Anschließend (20 Uhr) wird der Film „Verrückt nach Paris“ gezeigt. Am Mittwoch (5.6.) ist hier um 18 Uhr der Film „Deaf Jam“ zu sehen, ehe am Donnerstag, (6.6.) die feierliche Tagungseröffnung (19 Uhr) mit einem Grußwort der OB Dr. Ottilie Scholz begangen wird.
Die geschlossene Tagung, zu der sich 250 Wissenschaftler, Studierende und Mitarbeiter von Trägern sozialer Dienste angemeldet haben, wird das Thema Inklusion in verschiedenen Facetten beleuchten. Fachleute aus Südafrika, Tansania, den USA und ganz Europa sorgen für Internationalität.
Mit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention durch den Bundestag im März 2009 hat hierzulande ein Prozess begonnen. Der Umsetzungsprozess ist Herausforderung an viele gesellschaftliche Bereiche. Insbesondere Träger sozialer Dienste, Schulen und Hochschulen sind gefordert, sie stehen hier im Fokus.
Prof. Dr. Gerhard K. Schäfer, Rektor der EFH, sagte, die aus der Inklusion folgenden „Fragen gehen alle an“ und formulierte den Wunsch, diese mittels der Tagung „in die Gesellschaft“ hineinzutragen. Inklusion sei mehr als Integration und setze die Anerkennung einer „Vielfalt der Differenz“ voraus.
Während am 7. Juni Fragen nach Selbstbestimmung und Inklusion in Wohnen, Arbeit und Freizeit im Mittelpunkt stehen, geht es am 8. Juni vor allem um Fragen der Inklusiven Hochschule. Die Verbindung von Theorie und Praxis soll dabei stets mitgedacht werden.