Bochum. Beim Entrümpeln eines Dachbodens hat ein 23-jähriger Mann in Bochum einen Sessel aus dem Fenster geworfen - und ein Kind getroffen. Der Fünfjährige war beim Ballspielen zum Sperrmüll vor dem Haus gelaufen. Der Sessel traf ihn am Kopf. Er kam in eine Spezialklinik. Auch am Freitagmorgen schwebte er laut Polizei noch in akuter Lebensgefahr.
Ein fünf Jahre alter Junge ist am Dienstag in Bochum von einem Sessel am Kopf getroffen und schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, entrümpelte ein 23-Jähriger einen Dachboden und warf dabei einen Stoffsessel aus einem Fenster im zweiten Stock.
Der Junge habe zusammen mit einem anderen Kind an der Straße Ball gespielt und sei in jenem Moment zum vor dem Haus aufgetürmten Sperrmüll gelaufen, berichtete die Polizei weiter. Der Sessel, der aus rund zehn Metern Höhe aus dem Haus fiel, traf den Fünfjährigen am Kopf.
Der Vater des Kindes habe es sofort in eine Klinik gefahren, wegen der Schwere der Verletzung sei es aber anschließend in eine Spezialklinik gebracht worden. Auch am Mittwochvormittag bestehe noch akute Lebensgefahr bei dem Fünfjährigen, hieß es.
Nachbarn und Zeugen sind schockiert
Am Unglücksort äußerten sich Nachbarn und Zeugen des Unglücks am Mittwoch schockiert. In einer Einfahrt sei ein riesiger Sperrmüllhaufen aufgetürmt gewesen, berichten sie. Abgesperrt - etwa durch Flatterband oder Ähnliches - sei dieser nicht gewesen.
Nachbarin Alexandra Rhode kennt den verletzten Jungen, der noch drei weitere Geschwister hat und im Haus neben jenem Gebäude wohnt, aus dem der Sessel fiel. Alle vier Kinder spielten häufig an der Straße und seien "ganz, ganz lieb", erzählte sie. Rhodes 13 Jahre alte Tochter war Augenzeugin des Unfalls. Der Junge habe sich gerade gebückt, als ihn der Sessel traf. Er habe unmittelbar nach dem Unfall keinen Puls mehr gehabt.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung
Auch Joschka Galo, der im Nachbarhaus wohnt, haben die Ereignisse des Vortags mitgenommen. "Wahnsinn, wie die Mutter geschrieen hat", sagte er am Mittwoch. "Das war grausam."
Gegen den 23-Jährigen wurde zunächst wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. (mit Material von dpa)