Hordel liegt an der Nordgrenze Bochums zu Herne, genauer gesagt: zu Wanne-Röhlinghausen. Der Stadtteil wurde am 1. April 1926 nach Bochum eingemeindet.
In germanischer Zeit war hier ein Siedlungsgebiet des Stammes der Brukterer. Die Christianisierung begann um 800 mit der Gründung des Klosters Werden, von dem aus der heutige Bochumer Bereich, und damit Hordel, verwaltet wurde. „Hordel“ geht zurück auf „Horlaon“, ein Name, der auf eine wellige Landschaft hinweist. Die Entwicklung des Dorfes kam nur langsam voran, 1798 lebten in Hordel erst 91 Personen. Das änderte sich mit dem Aufkommen der Industrie. Durch das Abteufen der Zeche Hannover wurde Hordel zum Bergarbeiterort. Damit fand das 1000-jährige dörfliche Eigenleben ein Ende.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts sind mit dem Anwachsen des Ortes die Namen Oberhordel und Unterhordel gebräuchlich. Oberhordel umfasst die Siedlung Dahlhauser Heide, Unterhordel den Bereich um die Kirchen. Noch im 19. Jahrhundert war ausschließlich Unterhordel besiedelt, im späteren Oberhordel befand sich – und befindet sich noch - das Gut Haus Dahlhausen (1792). Dahinter liegt ein Pferdehof mit Gastronomie. Östlich des Gutes am Hüller Bach stand einst die Mühle Dahlhausen.
1854 wurde Schacht 1 der Zeche Hannover abgeteuft; nach der Übernahme durch die Essener Firma Krupp wurde sie ab 1872 zur Großschachtanlage ausgebaut. Um Bergleute an den Betrieb zu binden, entstand zwischen 1906 und 1915 planmäßig die Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide, im Volksmund „Kappskolonie“ genannt.
Durch Hordel fließt der Hüller Bach, in den hier der Hofsteder Bach und der Marbach münden. Beide Bäche werden noch als Abwässerkanäle benutzt, sollen aber im Rahmen des Umbaus des Emschersystems wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden.
Wichtig für die Entwicklung Hordels war auch die Anbindung an die Eisenbahn. Gleich drei ehemalige Eisenbahnlinien verlaufen entlang der Hordeler Ortsgrenzen. Im Norden die sog. „Salzstrecke“ von Wanne-Eickel nach Bochum-Riemke, im Nordwesten die still gelegte Strecke von Wanne-Eickel nach Gelsenkirchen-Wattenscheid und im Südwesten die ehemalige Erzbahn, die heute umgestaltet ist und als Rad- und Spazierweg gern und viel genutzt wird.