Jeden Mittwoch nimmt der Lauftreff Ümminger See Fahrt auf. Über Heven und Kalwes geht’s zurück zum Suntums Hof. Elf Kilometer, die wie im Flug vergehen
Nein, es ist wahrlich kein Laufwetter. Die Aktiven des Lauftreffs Ümminger See juckt das aber nicht. Bei Wind und Wetter schnüren sie ihre Laufschuhe und nehmen Fahrt auf. Jeden Mittwochabend, 18 Uhr. Dieses Mal mit am Start: der WAZ-Redakteur.
„Na, fit?“ Dirk Spitz hinterfragt zunächst einmal den konditionellen Zustand des Schreiberlings. „Klar“, gebe ich mich unerschrocken. Elf Kilometer stehen mir bevor. Los geht’s am Ümminger See, Parkplatz Suntums Hof.
Gute 15 Läufer setzen sich in Bewegung. Man kennt sich, es wird munter drauflos gequatscht. „Wir sind eine nette Plauderrunde“, erzählt mir Ingrid Sander aus Hiltrop, während wir die Unterstraße kreuzen und auf dem Fußweg die Sonnenleithe hoch nach Kalte-hardt laufen. Der kurze Anstieg hat es in sich. Ich schnaufe schon. Aber leise . . .
Drei Damen geben den Takt vor
Vor drei Jahren erst, berichtet Ingrid weiter, habe sie angefangen zu laufen. „Bei einem Firmenlauf habe ich Blut geleckt.“ Inzwischen hat sie sogar schon einen Marathon absolviert. Am Lauftreff Ümminger See mag sie vor allem die Kombination aus sozialen Kontakten und Fitness.
Am Papenholz biegen wir ab auf einen Fußweg und nehmen Kurs auf Witten-Heven. Ingrid hat sich mit zwei weiteren Läuferinnen an die Spitze des Feldes gesetzt. Und macht Tempo. „He, ihr drei Damen vom Grill da vorne – langsamer“, ruft Dirk Spitz. Von ihm erfahre ich, dass er Basketballer war, bis ihn zwei Knie-Operationen ausbremsten. „Schnell war ich im zweistelligen Kilobereich“, erzählt Spitz. Er ging laufen – und nahm 30 Kilo ab.
Kein Rumgezicke
In Heven geht es runter Richtung Kemnader See. Entlang der Hollandhaus-Siedlung über die Autobahnbrücke, nach der wir allerdings rechts abbiegen und über den Radweg zurücklaufen. „Gleich geht’s den Kalwes hoch“, ruft Spitz mir zu. Schon geht es bergan. Die Gespräche verstummen. Zumindest für zwei Minuten, bis der Anstieg geschafft ist.
Jetzt läuft Michaela Toepper neben mir. Seit 30 Jahren ist sie schon aktiv. Auch sie schwärmt vom Lauftreff, während wir die Kläranlage passieren und entlang des Oelbaches Richtung Wittener Straße laufen. „Rumgezicke gibt es hier nicht“, sagt sie. „Hier gibt es nur Miteinander, kein Gegeneinander.“ Und so laufen wir Seite an Seite zurück zum Ausgangspunkt, zum Abschluss am See vorbei. Wir sind die letzten, der Rest gibt im Endspurt Gas. Ganz schön flott, diese Plauderrunde.
Ja, wo lauefn Sie denn? Nichts ist langweiliger als immer die selbe Strecke zu laufen. Also helfen Sie mit, liebe Leser, und verraten uns, wo in Bochum Sie am liebsten laufen. Wir schnüren selbst die Laufschuhe, begleiten Sie und stellen die interessantesten „Runden“ dann Woche für Woche in der WAZ vor.
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