Bochum.. „Das Geld könnte ich mir auch sparen.“ Im Mai bezahlte Peter Krauskopf für seinen neuen Bewohnerparkausweis die Jahresgebühr von 22 Euro. Auf Parkplatzsuche geht der 57-Jährige auf der Kronenstraße aber immer noch: Die Regelung gilt nur bis 18 Uhr. „Danach ist hier alles dicht.“

Im Februar 2012 hatte die Bezirksvertretung Mitte das Bewohnerparken in Ehrenfeld-Nord-Ost beschlossen – gegen die Empfehlung der Stadtverwaltung. Die hatte dem Bezirksparlament nach einer Bürgerbefragung nahegelegt, auf ein Anwohnerparken zwischen Universitäts-, Oskar-Hoffmann- und Vikoriastraße zu verzichten. 1700 Einwohner leben hier. „Den Bewohnern stehen auch tagsüber ausreichend Stellplätze in Wohnortnähe zur Verfügung.“ Die Kommunalpolitiker trafen ein anderes Urteil: „auf Bitten zahlreicher Anwohner“, wie sich Vorsitzender Dieter Heldt (SPD) erinnert. Mit breiter Mehrheit wurde die Verwaltung aufgefordert, das Anwohnerparken „zu realisieren“.

Zu Fuß ins Bermuda-Dreieck

Das ist am 2. Mai passiert. In einem Informationsbrief wurden Anwohner der Christ-, Clemens-, Ewald-, Friederika- und Gabelsbergerstraße, Hermannshöhe, Hugo-Schultz-, Jakob- und Joachimstraße, Knüwerweg, Königsallee, Kronen-, Oskar-Hoffmann-, Saladin-Schmitt-, Stolze-, Tauben- und Weiherstraße auf die neue Regelung hingewiesen. Montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, so ist auf den neuen Hinweisschildern zu lesen, ist das Parken hier allein den Anwohnern mit Sonderparkausweis auf der Ablage vorbehalten.

Peter Krauskopf wohnt seit 30 Jahren an der Kronenstraße. Zwar hat er die Gebühr berappt. „Die dient aber nur dazu, morgens ab 8 Uhr kein Knöllchen zu kriegen. Das würde ohne Ausweis ja drohen“, sagt der freie Journalist. Heim komme er meistens nach 18 Uhr. „Dann ist hier fast immer alles zugeparkt. Ganz Ennepetal stellt bei uns kostenlos die Autos ab, um ins Bermuda-Dreieck zu laufen.“ Heißt für Krauskopf: „Ich kurve abends eine halbe Ewigkeit um den Block, um einen Parkplatz zu finden. Das war schon vorher so. Neuerdings zahle ich dafür aber 22 Euro pro Jahr an die Stadtkasse.“

Eine Regelung so wie unmittelbar am Schauspielhaus könnte laut Krauskopf helfen. Hier gilt das Anwohnerparken bis 20 Uhr.

Dieter Heldt verspricht, sich der Zeitnöte der Anwohner anzunehmen. „Niemand hat einen ,Privatparkplatz’. Aber wenn sich herausstellt, dass die jetzige Regelung ungenügend ist, können wir uns in der Bezirksvertretung gerne noch einmal damit beschäftigen.“