Langendreer ist der östlichste Bochumer Stadtteil. Er wurde 1929 eingemeindet. Der Name leitet sich von Threiri (Dreer) ab und wird erstmals um 880 im Urbar des Klosters Werden erwähnt. Der Name verweist auf die Ortsstruktur des mittelalterlichen Langendreer, in dem es drei Siedlungsschwerpunkte gab. 1436 wurde Dreer erstmals Langendreer genannt. Seit dem 9. Jahrhundert befand sich hier auch der Rittersitz Haus Langendreer.
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Langendreer zur preußischen Grafschaft Mark, 1809 wurde der heutige Stadtteil im Zuge einer Neuordnung der Gebietsgrenzen durch französische Besatzungstruppen Teil der Mairie Witten. Nach dem Abzug der Franzosen 1815, beließen die nunmehr preußischen Machthaber Langendreer zunächst in einem Amt mit Witten und Dörfern aus der Umgebung. 1850 wurde schließlich das selbstständige Amt Langendreer gegründet.
Langendreer war im 19. Jahrhundert, auch wegen des Bergbaus und der Eisenbahn, eine Stadt mit Zukunft. Das 1900 errichtete Amtshaus belegt den Aufstieg Langendreers, das von 1515 anno 1839 auf 23 111 Einwohner (1905) angewachsen war. Ausschlaggebend für die Entfaltung war die Industriegeschichte, es gab mehrere Zechen, z.B. die Zeche Neu-Iserlohn, Zeche Mansfeld, Zeche Bruchstraße und Zeche Siebenplaneten. Mit der Gemeindereform vom 1. August 1929 wurde Langendreer ein Stadtteil Bochums. Grund für die Eingemeindung war u.a. der große Güterbahnhof, Bochum verfügte über keine vergleichbare Kapazität. Von den Zechen ist nichts mehr übrig, sie wurden in den 1960er Jahren geschlossen. Auf dem Gelände der Zeche Bruchstraße entstanden die Opel-Werke II und III. Einige Teile Langendreers - Crengeldanz, Krone und Papenholz - wurden in der Gebietsreform Witten zugeordnet, während sich die Fläche Langendreers andererseits gen Osten ausbreitete, da damals das Dorf Somborn geteilt wurde. Eine Hälfte erhielt Langendreer (also Bochum), die andere Hälfte Dortmund.
Ein Trabantenviertel ist die in den 70er Jahren entstandene Siedlung Sonnenleite, eine kleine Welt für sich der Ortsteil Ümmingen, dessen alter Friedhof von historischem Wert ist. Im 1982/83 stillgelegten Bahnhof Langendreer wurde 1986 ein sozio-kulturelles Zentrum heimisch, das heute weit über Bochum hinaus bekannt ist.