Bochum. . Der totale Wasser-Notstand in einem Mehrfamilienhaus in Bochum-Hiltrop hat ein Ende. Seit Donnerstag fließt wieder Frischwasser. 17 Tage lang mussten die Mieter ohne auskommen.

Der totale Wassernotstand in einem Mehrfamilienhaus an der Solling-straße in Hiltrop ist jetzt zumindest vorläufig gelöst. Seit vergangemem Donnerstag, sagte eine der Mieterinnen, Sylvia Maaßen, am Freitag auf Anfrage, habe das Sechs-Parteien-Haus wieder frisches Wasser. Die Anstrengungen, sich regelmäßig bei einer Bekannten aus einem anderen Haus Plastikflaschen mit Wasser aufzufüllen und diesen nach Hause zu schleppen, haben somit ein Ende. Insgesamt musste sie 17 Tage damit klarkommen. Für die Klospülung musste sie Wasser aus ihrer Badewanne nehmen. Diese hatte sie rechtzeitig vor dem Absperren volllaufen lassen können.

Die Stadtwerke liefern also wieder. Allerdings nur Wasser, denn die Leitungen für Allgemeinstrom und die Fernwärme sind weiterhin abgesperrt. Bevor die Wasserleitungen wieder aufgedreht wurden, soll ein Fachmann alle Rohre gut durchgespült haben, um mögliche gesundheitsgefährdende Verunreinigungen wie etwa Keime zu beseitigen.

„Ich werde in Ruhe eine neue Wohnung suchen“

Wie berichtet, hatte ein unbekannter Wasserdieb heimlich an der Wasserzufuhr manipuliert, um den Zähler zu umgehen. 800 Kubikmeter Wasser wurden erbeutet.

Der Versorger hatte das Wasser (wie auch die Fernwärme und den Allgemeinstrom) abgesperrt, weil von Vermieterseite keine Rechnungen beglichen wurden. Dabei hatte Sylvia Maaßen das Geld für die Nebenkosten immer gezahlt. Wo das Geld verblieb, ist unklar. Die Hausverwaltung reagiert auf ihre Anfragen seit langem nicht. Auch WAZ-Anfragen blieben unbeantwortet.

Wie genau die Einigung mit den Stadtwerken jetzt zustande kam, konnte sie am Freitagabend nicht sagen. Vor einigen Tagen hatte sie einen Anwalt eingeschaltet, der kümmerte sich. Angeblich soll eine andere Mietpartei eine Einigung mit den Stadtwerken erzielt haben, von der jetzt alle Mieter profitieren. Die WAZ wird weiter darüber berichten.

Obwohl jetzt wieder Wasser fließt, will Sylvia Maaßen ausziehen. „Ich werde in Ruhe eine neue Wohnung suchen.“