Bochum. .

Kunst im öffentlichen Raum (KÖR) hat’s schwer. Oft findet sie wenig Beachtung, und für die nachhaltige Pflege und Erhaltung von Außenplastiken und -Kunstwerken ist genau genommen noch nie Geld da gewesen. Jetzt gibt’s aber mal eine positive Nachricht: Fünf ausgewählte Kunstwerke im Ruhrgebiet werden aufgemöbelt und „neu“ vorgestellt, darunter das „Terminal“, die Stahlskulptur von Richard Serra am Hauptbahnhof.

Verschandelt und verschmiert

Unter dem Motto „Public Art Ruhr - Neuenthüllungen und Entdeckungstouren“ werden die Ruhr Kunst Museen aktiv, jener Bund von 22 Revier-Museen, der sich nach der Ruhr.2010 formierte. Erklärte Absicht: die öffentlich zugänglichen Kunstwerke sollen neu enthüllt und damit neu diskutiert, wieder ins Bewusstsein gebracht werden.

Viele Kunstwerke sind verschandelt, beschmiert, zugewachsen. Das „Terminal“ nicht ausgenommen. Seit seiner Aufstellung 1979 hat die umstrittene Großplastik immer wieder Farbbeutelwerfer, Plakatkleber und Graffiti-Schmierer auf dem Plan gerufen. Ohne davon, muss man zugestehen, seiner Würde beraubt zu werden. Das Kunstwerk wird täglich vom USB innen und rundherum gereinigt; bei der Ruhr Kunst-Offensive soll es generalgereinigt und dann feierlich enthüllt werden. Ermöglicht wird das Projekt, deren Ergebnisse ab Juni bis Herbst nach und nach öffentlich vorgestellt werden, durch eine Zuwendung der Brost-Stiftung.

Die Wahl der Direktoren der Projektgruppe KÖR der Ruhr Kunst Museen fiel auf fünf herausgehobene Arbeiten: auf die Wandmalerei „ohne Titel“ von Isa Genzken und Gerhard Richter im U-Bahnhof König-Heinrich-Platz Duisburg sowie auf den „Nashorn-Tempel“ von Johannes Brus in Essen, die auf den Kopf gestellte Kriegslokomotive „La Tortuga“ von Wolf Vostell in Marl, „Schwelle“ von Raimund Kummer in Essen und eben das „Terminal“, das am 11. Oktober um 19 Uhr enthüllt werden wird.