Hofstede. Wo einst Kirchenlieder gesungen und Gottesdienste abgehalten wurden, stehen jetzt Tische, Schränke und Herdplatten. Das Johanneshaus in Hofstede ist nun eine Tagespflegeeinrichtung. Am Montag, 6. Mai, werden die ersten Gäste in dem lichtdurchfluteten Aufenthaltsraum einen schönen Tag verbringen können.

Bei der Eröffnung der Pflegeeinrichtung betonte Uwe Brockmann, Vorstandsmitglied der Familien- und Krankenpflege Bochum, dass beim Umbau des ehemaligen Trinitatis-Gemeindehauses sowohl die zeitlichen als auch die finanziellen Vorgaben bestens eingehalten wurden. Rund 230 000 Euro hat die gut viermonatige Renovierung des Gebäudes an der Hordeler Straße 3 gekostet.

Seinen Kirchencharakter behielt das ehemalige Gemeindehaus allerdings. Auch weil Architekt Heinrich Ostermeier die großen Kirchenfenster mit verwendete. Teilweise zwar an anderer Stelle, aber immer noch sehr präsent.

Im Altarraum steht heute die Küche

„Für mich war es der erste Auftrag dieser Art“, sagte der Architekt, der die gute Zusammenarbeit mit der neuen Leiterin der Tagespflegeeinrichtung, Simone Siepen, unterstrich. Siepen sorgte mit Petra Müller, Wohnbereichskoordinatorin der Familien- und Krankenpflege, für die Innenausstattung der Tagespflege. Für Pfarrer Christoph Wagner von der Trinitatis-Gemeinde ist es schön zu sehen, dass der kirchliche Gemeinderaum, der vielen Menschen von großer Bedeutung war, auch in Zukunft ein Ort der Geborgenheit bleibt.

Eine Bildergalerie im Flur verrät, wie das Johanneshaus noch im Winter ausgesehen hatte: Dunkler Boden, dunkle Wände und sehr kahl. Architekt Ostermeier setzte die Decke niedriger, um eine wohnlichere Atmosphäre zu erzeugen. Böden und Wände sind jetzt hell und Tische und Stühle in hellem Holz vermitteln ein Wohnzimmer-Gefühl. „Wo früher der Altar stand, befindet sich jetzt die Küche“, so Ostermeier und Brockmann erklärte: „Wir wollen Menschen ein vorübergehendes Zuhause geben.“

Insgesamt 16 Anmeldungen hat Simone Siepen schon entgegen genommen. „Aber es ist noch reichlich Platz für weitere Gäste“, sagte sie. Pro Tag können sich nämlich 16 Gäste von Pflegestufe 0 bis 3 im Johannes-Haus aufhalten. Fünf neue Arbeitsplätze für Pflegepersonal wurden außerdem durch die Einrichtung der Tagespflege geschaffen. Besonders stolz ist Simone Siepen auf den neugestalteten Garten, in dem auch eigene Kräuter angepflanzt werden sollen.

Ein erster Einblick in die Räumlichkeiten der neuen Tagespflegeeinrichtung ist bereits am heutigen Samstag, 4. Mai, beim Tag der offenen Tür möglich. Ab 11.30 ist das Johanneshaus für alle Interessierten geöffnet.