Bochum. .
Hinter den Kulissen der „Perspektive Bochum 2022“ knirscht es gewaltig. Die Entwicklungsgesellschaft, die helfen soll, den Kahlschlag zu kompensieren, den die Opel-Führung mit ihrem Aus für den Produktionsstandort Bochum angekündigt hat, steht zwar unter enormem Zeit- und Erfolgsdruck. Aber Kontur hat sie bis heute nicht gewonnen.
Wie die WAZ aus mit der Sache befassten Kreisen erfahren hat, lässt die Opel-Geschäftsführung ihren verbalen Versprechungen bis heute keine detaillierten Vorstellungen folgen. Der Beirat für die Entwicklungsgesellschaft von Stadt, Land und Opel, die NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin gestern erneut als Hilfe für Bochum skizzierte, soll am 17. Mai vorgestellt werden.
Doch bislang existiert noch nicht einmal ein Vertragsentwurf, den alle Beteiligten als Gesprächsgrundlage akzeptieren. Auf Anfrage der WAZ erklärte Alexander Bazio, Opel-Sprecher in Bochum: „Wir sind im Dialog, um einen Gesellschaftsvertrag zu bringen. Wir stehen kurz vor der finalen Abstimmung für den Vertrag.“
Nach Informationen der WAZ war Opel in die Verhandlungen gegangen mit der Vorstellung, dass der vom Konzern damit beauftragte Enno Fuchs als alleiniger Geschäftsführer der „Perspektive Bochum 2022“ installiert werden könne. Dass spiegelt die geplanten Gesellschaftsanteile - 51 Prozent für Stadt und Land, 49 Prozent für Opel - keinesfalls wieder und stieß vor Ort natürlich auf Widerstand und Ablehnung. Ohne eine Mehrheitsbeteiligung der öffentlichen Hand sind die angestrebten Fördergelder von Land/EU nicht zu bekommen.
Völlig ungeklärt ist die Grundstücksfrage: Die Opel-Flächen gehören General Motors. Ob der Konzern Stadt und Land bei einer Vermarktung beteiligt, ist fraglich.