Ein knappes halbes Jahr ist Waltraud Richartz-Malmede bereits Leiterin der Stadtbücherei. Nachdem ihr Vorgänger Heinz Albrecht in den Ruhestand verabschiedet wurde, erweiterte sich der Verantwortungsbereich der ehemaligen stellvertretenden Leiterin der Zentralbücherei auf das gesamte Stadtgebiet.

„Seit November 2012 leite ich den ganzen Laden“, so die studierte Bibliothekarin und Pädagogin bei ihrer offiziellen Vorstellung in einer Presserunde am Montag. „Trotzdem kann niemand erwarten, dass ich den Laden komplett umwerfe.“ Schließlich war sie bereits in den letzten zwölf Jahren an den Schwerpunkten der Arbeit der Stadtbücherei beteiligt.

Gesamtbetrieb nicht gefährden

Es gelte nun vor allem, trotz erforderlicher Sparmaßnahmen den Gesamtbetrieb nicht zu gefährden. „Wir alle müssen sparen“, sagt Richartz-Malmede mit Blick auf das Haushalts-Sicherungs-Konzept. „Mit diesen begrenzten Ressourcen müssen wir einen Weg finden, die Auswirkungen, die der Kunde zu spüren bekommt, möglichst gering zu halten.“ Kürzungen der Öffnungszeiten seien im Gespräch, das Ausmaß soll am Freitag im Kulturausschuss beschlossen werden.

Trotz der finanziellen Einschränkung solle sich das Angebot stets den Anforderungen der Nutzer anpassen: „Durch die sich wandelnden Lebensformen gibt es einen erhöhten Beratungsbedarf, der auch über unsere Medien gedeckt werden kann“, so die neue Leiterin.

Im vergangenen Jahr begleitete Richartz-Malmede ein Projekt, das die Stadtbücherei im Verbund mit fünf weiteren Büchereien der Umgebung stemmt und das weiterhin einen großen Stellenwert haben wird: Am 23. April feierte die „OnleiheRuhr“ ihr erstes Jubiläum und gab Waltraud Richartz-Malmede Grund für eine positive Bilanz und einen vielversprechenden Ausblick. In den Monaten nach der Einführung des Online-Leihsystems, das alle Besitzer eines bezahlten Büchereiausweises nutzen können, seien die Nutzerzahlen stets gestiegen. Im März 2013 erreichten sie einen Höchstwert von 9300 Downloads. Insgesamt stehen bislang 12000 Medien über die „Onleihe“ zur Verfügung.

Zuletzt konnte der Bestand unter anderem durch das Preisgeld aufgestockt werden, das sich der Büchereienverbund beim Ideenwettbewerb „Kooperation Ruhr“ 2012 sicherte. Der Bestand soll auch in Zukunft weiter ausgebaut werden, wenngleich Richartz-Malmede die „Onleihe“ lediglich als „eine Ergänzung, nicht als Ersatz“ für die reale Bücherei verstanden wissen will.