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„Dass hier noch niemand totgefahren wurde . . .“ Helga Droste ist sauer. Vor der Tür ihrer Mode-Stube in der Schützenbahn zwischen Sparkasse und Baltz ist ihr einfach zu viel Verkehr. Dabei logiert die Geschäftsfrau in einer Fußgängerzone, wie sie betont.

Hintergrund ihres Zorns: Obwohl auch vor ihrem Ladenlokal lediglich das Beliefern der ansässigen Geschäfte bis 11 Uhr morgens erlaubt ist, passiere laut Droste den ganzen Tag über Lieferverkehr die Schützenbahn. Das Stück zwischen der Baltz-Baustelle und der Ladenzeile ist von unten kommend als Einbahnstraße ausgewiesen. Aus Richtung Kortumstraße verbietet ein Durchfahrt-verboten-Schild jede weitere Fahrt. „Doch daran hält sich niemand“, schimpft Helga Droste. Für sie ein Ding der Unmöglichkeit: „Ich käme nie auf die Idee, unerlaubt in eine Einbahnstraße zu fahren.“

Dadurch käme es zu gefährlichem Begegnungsverkehr. „Vor drei Wochen fehlten nur Zentimeter, und eine ältere Dame wäre unter einem Lkw gelandet“, echauffiert sich Helga Droste. Auch das Schild über dem Eingang zu ihrer Mode-Stube musste schon dran glauben: „Ein Lastwagen ist dagegen gefahren. Drei Wochen lang hatte ich keine Werbung.“

Nicht nur die Rücksichtslosigkeit der Lieferanten findet Helga Droste unmöglich. Auch auf die Verwaltung ist sie nicht gut zu sprechen. Seit Juni letzten Jahres habe sie auf das Problem immer wieder telefonisch hingewiesen. Zum Beweis präsentiert Droste eine Liste, auf der sie penibel jedes Telefonat notiert hat. Getan habe sich seitdem nichts.

Immerhin, der Stadt ist die Problematik an der Schützenbahn bekannt, wie Sprecher Thomas Sprenger nach Rücksprache mit dem Fachamt angibt. Oft lege es daran, dass die Schilder verschoben worden und schlecht zu erkennen seien. „Wir nehmen den Hinweis auf“, sagt Sprenger und verspricht Abhilfe. Auch die Polizei habe er informiert.