Bochum.. Der Naturschutzbund „Nabu“ gibt ein paar Tipps, wie man auch im heimischen Garten oder auf dem Balkon gute Dienste für die Natur leisten kann.
Auch in der Stadt können Naturfreunde einen Beitrag für die Natur leisten – mit einfachen Mitteln im Garten oder auf dem Balkon. Thorsten Wiegers, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Nabu Bochum, gibt ein paar Tipps.
Insekten: Der Bau von sogenannten Insektenhotels, die an warmen Plätzen im Garten aufgestellt werden sollen, kann nützlichen Tieren - wie etwa Wildbienen - ein Zuhause geben. „Das Bohren von Löchern zwischen 10 und 6 Millimetern in Hartholzscheiben, ist eine einfache Möglichkeit, Wildbienen ein Zuhause zu geben.“ Hinten sollten die Löcher geschlossen bleiben. „Sehr wichtige Bestäuber wie Markenbienen oder rote Mauerbienen besiedeln die Nisthilfen. Auch ein Bündel ausgehöhlter Holunderstängel oder Schilfbündel in einem Tonblumentopf bieten sich an“, so Thorsten Wiegers. „Die Tiere sind übrigens völlig harmlos und es ist toll zu beobachten, wie sie die Brutkammern nutzen.“
Wilde Ecke bringt Struktur
Pflanzen: „Man kann heimische Pflanzen im Garten anpflanzen, an die die Tiere hier angepasst sind. Holunder beispielsweise ist nicht nur eine Zierde im Frühling, sondern dient auch vielen Insekten und Vögeln als Nahrung. Auch Pflanzen wie Weißdorn und Eberesche bieten vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung.“
Strukturvielfalt: „Man kann auch mal darauf achten, dass es eine wilde Ecke im Garten gibt“, sagt Thorsten Wiegers. Das Einsähen einer Blumenwiese, einen Teil des Gartens einfach wachsen zu lassen, bringt Struktur. „Auch eine Blumenwiese kann toll aussehen.“ Zahlreiche Insekten finden dort Nahrung. Auch ein Kompost- oder Reißighaufen bietet Tieren Schutz, etwa Igeln. Diese Nützlinge verspeisen dann zum Dank des Gartenbesitzers auch viele Schnecken.
„Man sollte so darauf achten, torffreie Erde im Gartencenter zu kaufen“
Torfhaltige Erde vermeiden: „Viele, die Balkone bepflanzen, nutzen Blumenerde mit Torf aus Hochmooren. Nur drei Prozent der weltweiten Landfläche sind Moore, aber sie binden doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder. Man sollte so darauf achten, torffreie Erde im Gartencenter zu kaufen. Ein eigener Komposthaufen ist auch eine gute Möglichkeit, torffrei zu gärtnern. Der bietet alle Nährstoffe und kann den Boden entscheidend verbessern.“
Nisthilfen: „An der Hausfassade, etwa unter dem Dach am Balkon, lassen sich Nisthilfen, etwa für Mauersegler, Kohlmeise und den Haussperling, anbringen. Ebenso gibt es spezielle Fledermauskästen, die im Garten angebracht werden können.“
Gartenteich: „Gartenteiche sind ein belebendes Element; sei es als Möglichkeit für Tiere zu trinken oder als Vogelbad. Die Amphibien kommen meist automatisch. Gartenteiche sind generell willkommene Ersatzlebensräume, da viele Feuchtwiesen trockengelegt wurden.“