Bochum.

Im Zentrum für Stadtgeschichte/Stadtarchiv steht man in den Startlöchern für die neue Ausstellungssaison. Nachdem am Wochenende die erfolgreiche Gedächtnis-des-Ruhrgebiets-Ausstellung geschlossen wird, steht am 12. Mai bereits die nächste Eröffnung ins Haus.

„Zwischen Abenteuer und Provokation“ heißt die Präsentation, die einen Rückblick wagt auf Peter Zadek und das Schauspielhaus Bochum.

Voträge und Führungen

„Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt geht es an den Aufbau, der knapp drei Wochen dauern wird“, erläutert Dr. Ingrid Woelk, Leiterin des ZfS. Die ambitionierte Zadek-Schau, die anhand von Fotografien und Theaterexponaten, aber auch durch Zeitzeugenberichte an die „wilden Jahre“ des Bochumer Theaters erinnern will, ist dabei nur ein Akzent des Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms 2013. „Wir beleuchten neben der Ausstellung zu Peter Zadek auch viele weitere interessante Themen - etwa zur Campingkultur Westfalens gestern und heute“, verrät Dr. Woelk.

So steht vom Mai bis Oktober die Schau „Bochum im Spiegel historischer Karten“ auf dem Programm – anhand verschieden alter Stadtpläne wird die Entwicklung unserer Stadt von der Ackerbürgergemeinde zur Industriegroßstadt nachgezeichnet. Die Dauerausstellung „Bochum – das fremde und das eigene“, die mit immer wieder neuen Exponaten immer wieder verändert wird, ist weiter zu sehen.

An das Schriftstellerehepaar Lisa Tetzner (1894-1963) und Kurt Kläber (Pseudonym Kurt Held, 1897-1959, Verfasser des Kinderbuchs „Die rote Zora“) erinnert eine Ausstellung im Dezember. Das Paar wurde von den Nazis zur Emigration gezwungen, Tetzners und Kläbers Bücher im Mai 1933 – wie so viele andere – verbrannt.

Der schlimmen deutschen Vergangenheit wird mit mehreren Vorträgen und Veranstaltungen Rechnung getragen. So gibt es am 9. Juni – dem Tag der Bücherverbrennung in Bochum – den Erinnerungsabend „Aussortiert, verbrannt, verfemt – aber nicht vergessen“ mit den Bochumer Literaten.

Prof. Ulrich Borsdorf, renommierter Historiker, langjähriger Leiter des Ruhrmuseums Essen und Vorsitzendes des wissenschaftlichen Beirates des Bochumer Zentrums für Stadtgeschichte, zeigte sich bei der gestrigen Programmvorstellung angetan von dem kompakten, vielfältigen Angebot für 2013. Es sei „absolut bemerkenswert, was in dieser finanziell so minderausgestatteten Institution“ geleistet werde.