Wie die Opel-Belegschaft in Bochum reagiert, auf die nicht wirklich überraschende Zustimmung des Opel-Aufsichtsrat zum Aus der Fahrzeugproduktion Ende 2014, blieb gestern offen. Sicher ist: Sie gibt sich selbst noch nicht auf.
Man muss gespannt darauf sein, ob der Appell von Betriebsratschef Rainer Einenkel an die Solidarität der Opelaner an anderen Standorten bewirkt, dass diese nicht die Zafira-Produktion ab 2015 übernehmen wollen. Der Betriebsrat werde am Freitag, so Einenkel zur WAZ, Juristen beauftragen, das Aus rechtlich überprüfen zu lassen. Und er würde sich freuen, wenn es zu Gesprächen mit der Geschäftsleitung komme.
Am Dienstag nächster Woche will Einenkel mit OB Scholz, Wirtschaftsminister Garrelt Duin und IHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Die-gel die Lage sondieren. Das passt zu den sich verstärkenden Stimmen, die Fortschritte für die „Bochum Perspektive 2022“ anmahnen. OB Ottilie Scholz gestern: „Opel muss seine Verantwortung für den Standort auch über das Jahr 2014 hinaus sicherstellen. Wer über 50 Jahre auf dem Grund und Boden unserer Stadt erfolgreich Autos produziert hat, der ist nun auch verpflichtet, einen maßgeblichen Beitrag für neue Perspektiven zu leisten.“ Opel Sprecher Bazio: „Wir wollen mit unserem Unternehmen Verantwortung für die Menschen in Bochum übernehmen, auch wenn dies nicht mehr bei Opel sein wird.“ Was das konkret heißt? Da müsse man noch reden.
Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr / Westfalen: „Das Mittlere Ruhrgebiet braucht Opel, braucht Industrie und braucht Arbeitsplätze.“ Erhöfer hofft, dass Management und Belegschaft „die jetzt beschlossene harte Landung in letzter Minute doch noch verhindern.“ Er rät zur Einschaltung eines neutralen Moderators.