Laut aktuellen Umfragen gehört er nach wie vor nicht zu den zehn erotischsten Männern Deutschlands. „Doch ich kann auch mit dem elften Platz gut leben“, grinst Olaf Schubert. Als Komödiant hat der Pullunder-Ossi längst Kurs auf die Spitze genommen. Warum, war am Freitag 1500 Besuchern nach zwei höchst unterhaltsamen Stunden im Ruhr-Congress klar.

Untergewichtig, aber überbegabt; armseliges Outfit, aber reicher Wortschatz zwischen Tief- und Irrsinn: Olaf Schubert hat hohen Wiedererkennungswert. Er sieht aus wie ein Schluck Wasser in der Kurve, macht die meisten TV-Lachnummern intellektuell aber locker nass. Daheim ist der Dresdner seit Jahren populär. Gastspiele in der heute show und bei Raab machten den 45-Jährigen auch im Rest der Republik bekannt.

Die Fans johlen ob Olafs Erzählungen. Als Koch sei er „defizitär gesegnet“, rät gleichwohl: „Salat schmeckt besser, wenn man ihn kurz vor dem Essen gegen Gulasch eintauscht.“ Alkohol wird zum „Delirium verheißenden Destillat“, der ewig wollende Mann zum „Vagina-Vasall“. Kettensätze enden im Nirwana. „Ich kann nur vermuten, was ich damit meine“, staunt der Schöpfer über seine eigenen Hirnwindungen, verortet zwischen Helge, Johann König und Piet Klocke. Allein die Musik ist entbehrlich. Singen sollte der Sachse nicht.
WAZ-Wertung: