Laer. .

Die Orgel aus der ev. Kirche Laer an der Suntumer Straße spielte das letzte Mal beim Entwidmungsgottesdienst am 30. Dezember. Nun trat sie im ev. Gemeindezentrum Eppendorf ihren Dienst nach einer kurzen Umbauphase wieder an. „Wir freuen uns, dass unserer neue gebrauchte Orgel aus Bochum stammt“, erklärte Pfarrerin Anja Vollendorf. „Was ich bisher von ihr hören durfte, klang gut.“

Am Ostersonntag spielte die kleine Orgel mit 13 Registern das erste Mal im Gemeindezentrum. An Ostermontag folgte ein „Werkstattkonzert“ mit Holger John. Der Organist bespielte das Instrument bereits zwischen 1990 und 1995 in Laer, bevor er nach einem Zwischenstopp in der ev. Kirchengemeinde Werne nach Dortmund wechselte. „Das im neo-barocken Stil gebaute Instrument ist vor allem für die Gottesdienstbegleitung geeignet“, erklärte John, bevor er den etwa 80 Besuchern die einzelnen Register vorstellte.

Die 1974 mit der neuen Kirche in Laer eingeweihte Orgel erhielt auch eine Veränderung. „Aus unserer bisherigen Orgel baute Orgelbaumeister Friedrich Kampherm das Register „Krummhorn“ ein“, sagte Gemeindeorganist Richard Graebsch. Der Chorleiter und Organist war auch der Motor für den Orgelankauf aus Laer. „Als ich Pfingsten 2009 die Stelle hier antrat, merkte ich bald, dass unsere Orgel es nicht mehr lange macht“, so Graebsch. Über Organistin Gerhild Blümel erfuhr er von der Kirchenschließung und dem anstehenden Orgelverkauf.

Das Team von Orgelbauer Kamperm baute das Instrument ab dem 2. Januar ab. Fünf Wochen lang reinigte und reparierte der Orgelbaumeister in der Werkstatt in Verl die 854 Pfeifen sowie den Spieltisch und die Windlade. Anschließend ging es an den Wiederaufbau in Eppendorf. Das vorab kompakte Instrument wurde dabei in die Breite gezogen.

„Die Kirchengemeinde Eppendorf zahlte 45 000 Euro“, erklärte Graebsch, der sich sehr über die Orgel freut. Vollendorf lädt alle Laerschen dazu ein, „ihr“ Instrument bei der Sehnsucht nach vertrauten Klängen zu besuchen.