Bochum.Laut einer auf den 1. April datierten Mitteilung der Pressestelle der Ruhr-Universität untersagt das Rektorat der Pressestelle die Aprilscherze. Echt?
Weinanbau im Botanischen Garten, Kopfnoten in Bachelor-Zeugnissen oder Uniformen für RUB-Mitarbeiter – was hatte die Uni in den letzten Jahren nicht alles versucht, die Öffentlichkeit in den April zu schicken. Nun hat RUB-Sprecher Dr. Josef König offenbar ein besonders perfides Manöver ersonnen, die traditionelle Missinformation zu verbergen. Er teilte in einer auf den 1. April vordatierten Mitteilung kund, das Rektorat um Prof. Dr. Elmar Weiler habe gebeten, keine Aprilscherze mehr zu lancieren.
„Schluss mit dem Unsinn!“
Unter dem Titel „Schluss mit dem Unsinn heißt es: „Das Rektorat begründete seine Bitte mit den vielen Protesten, mit denen es sich immer wieder konfrontiert sah.“ So seien „immer wieder in den Medien Missverständnisse entstanden, weil Journalisten – die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft voraussetzend – den Schabernack der Pressestelle im stressigen Alltag nicht sofort erkannten.“
Entsprechend kommentierten nach der dort eilends geschehenen Vermeldung des Anti-Scherz-Verdikts die Leser des Ruhrbarone-Blogs im Internet kritisch. Ein „Sören“: „Weiler war schon immer eine Spaßbremse. Jetzt gehen ihm sogar schon die erzwungenen Aprilscherze vom König auf die Nerven.“ Leser „RTQ“, „Ein weiteres Puzzlestück hin auf dem Weg in eine vollkommen spaßfreie Gesellschaft. Schöne neue Welt“. Doch sind diese Wutbürger einer raffinierten Täuschung des scheidenden Pressesprechers aufgesessen? Denn bei erster Betrachtung könnten auch die kurz zuvor – ebenfalls mit Datum 1. April 2013 versehenen - Meldungen aus dem Info-Hauptquartier in Querenburg abgesetzten Nachrichten unseriöser Natur sein.
Gutes benehmen wird Pflichtfach!?
Zwar ist der Meldung „Gutes Benehmen wird Pflichtfach“ die Manifestation des Wunschdenkens einer gutbürgerlichen akademischen Klasse, doch, dass Inhalte eines neuen Pflichtfaches „von guten Essmanieren über den öffentlichen Umgang mit Smartphones“ reichen würden und dafür „0,5 Millionen Euro“ zur Verfügung stünden, konnten Recherchen nicht bestätigen. Auch die Meldung, wonach Professoren auf Forschungssemester verzichteten, um „freiwillige Mehrarbeit aus Sorge um zukünftige Studentengenerationen“ zu leisten, klingt verdächtig. Sicher ist dagegen, dass die Ruhr-Universität-Pressestelle rund um den 1. April stets exzellente Arbeit abliefert.