Bochum. . Der 34-jährige Christian Pomorin hat sich mit einem Fernseh- und Radio-Geschäft selbstständig gemacht. Dafür hat er seinen Sportflitzer verkauft. Im harten Konkurrenzkampf mit den Discountern und Elektronikmarktketten hat er sich bisher aber wohl bewährt: „Die Planzahlen sind erfüllt.“

Christian Pomorin (34) ist mutig. Er ist Fachmann. Und man muss ihn zu den Exoten im Bochumer Einzelhandel zählen. Pomorin hat sich vor sechs Monaten selbstständig gemacht mit der Firma „Masters Knoop“, die als Radio- und Fernsehgeschäft 1979 gegründet wurde und auch Hifi-Spezialist ist. Seinen Sportflitzer hat Pomorin verkauft. Das Geld in die Firma investiert und Kredite bei der Bank aufgenommen. Seit September 2012 führt der Elektrotechnikermeister den Betrieb an der Brückstraße.

Warum das Wagnis im gnadenlosen Preiswettbewerb, in dem Discounter und Elektronikmarktketten kleinen selbstständigen Händlern die Luft zum Leben nehmen? Pomorin: „Ich glaube an den Erfolg. Wenn ich komplett neu gründen würde, würde das nicht mehr funktionieren“. Der Sprung in die Selbstständigkeit erfolgte nach einem langen Anlauf: Im Februar 2007 fing Pomorin beim Gründer und Inhaber Werner Knoop an, der nach einem Nachfolger suchte. Die Handwerkskammer half, den Kontakt herzustellen. Die Chemie zwischen dem altem und dem neuen Chef stimmte von vornherein. Pomorin: „Das hat mir auf den ersten Blick gut gefallen. Ich war angetreten mit den Ziel, den Betrieb zu übernehmen.“ Werner Knoop unterstützt seinen Nachfolger für eine Übergangszeit weiter und ist an zwei Tagen in der Woche noch im Geschäft.

„Die meiste Zeit kostet uns die Beratung“

Das Geheimnis des Erfolgs von Masters Knoop liege in der hohen Kompetenz und am guten Ruf, sagt Pomorin selbstbewusst. Verkauft werde „Premiumtechnik“ und vor allem Dienstleistung. Sonderanfertigungen sind keine Seltenheit. In der eigenen Werkstatt löst Stefan Schmidt, Radio- und Fernsehtechnikermeister und Informationstechnikermeister, als Angestellter von Pomorin, regelmäßig viele knifflige Fälle, repariert ab und zu auch noch Röhrengeräte.

Angeboten werden Fernsehgeräte ausgewählter Hersteller. Viele Kunden seien Stammkunden, wurden über Jahrzehnte von „Masters Knoop“ hierzu gemacht. „Die meiste Zeit kostet uns die Beratung,“ sagt der Firmenchef, dessen Arbeitswoche mehr als 50 Stunden hat. Neue Käufer - viele Ärzte und andere Akademiker - kommen über Mund-zu-Mund-Propaganda in das Geschäft.

Mit dem ersten Halbjahr in der Selbstständigkeit ist Christian Pomorin zufrieden: „Die Planzahlen sind erfüllt.“