Den wachsenden Markt der Schülerpartys in Bochum teilen sich zwei Agenturen. Die Ruhrpol GmbH am Kerkwege mit Geschäftsführer Max Sollmann (26) hat seit fünf Jahren das Format „Abistars“ etabliert. Die Chaos Creator GmbH an der Kortumstraße mit Geschäftsführer Chuong Ngyuen (27) ist mit ihren „Abitotal“-Partys erfolgreich.

Das Geschäftsmodell ist stets das gleiche. Die Agenturen mieten angesagte Diskotheken und Clubs vom Prater bis zur Zeche, vom Apartment 45 bis zum Fridays an. Die Werbung läuft hauptsächlich über Facebook. Der Kartenverkauf wird über die Oberstufen der weiterführenden Schulen abgewickelt.

Beispiel „Abitotal“ am Dienstagabend im Prater: Die Karten kosteten sieben Euro. Zwei Euro pro verkauftem Ticket verbleiben bei den Abiturienten, die damit ihren Abi-Ball finanzieren. Fünf Euro behält der Veranstalter. Die Club-Betreiber kassieren den Getränkeumsatz (am Dienstag 5 Euro Mindestverzehr).

Bei meist vierstelligen Besucherzahlen sind die Abipartys somit für alle Beteiligten ein gutes Geschäft.

Einlass finden Jugendliche ab 16 Jahren. Dem Jugendschutzgesetz soll mit so genannten Erziehungsaufträgen Genüge getan werden. Wer unter 18 ist und nach Mitternacht weiterfeiern will, muss ein Formular von seinen Eltern unterschrieben lassen und die Aufsicht auf einen volljährigen Begleiter übertragen. Dieser Begleiter darf die Party nicht ohne den minderjährigen Schüler verlassen.