Bochum. .
Was für ein schönes Wiedersehen! „Hai-Alarm am Müggelsee“ heißt die neue, völlig alberne Komödie des Bochumer Ex-Intendanten Leander Haußmann, die derzeit im Union-Kino zu sehen ist.
Einen echten Haifisch sieht man während des gesamten Films zwar nicht, dafür tummeln sich auf der Leinwand gleich Dutzende Darsteller, die während der unvergessenen Haußmann-Jahre zwischen 1995 und 2000 am Schauspielhaus für Wirbel sorgten. Fast scheint es, als habe Haußmann die halbe Bande von damals um sich geschart. Gemeinsam mit „Element of Crime“-Sänger Sven Regener gibt er gleich noch die locker abgehangenen Songs dazu.
Sonderlich viele Theaterinszenierungen stellt der inzwischen 53-jährige Haußmann, der sein weißes Haar lang und mit Stolz trägt, nicht mehr auf die Beine (zuletzt „Rosmersholm“ an der Volksbühne mit Peter Lohmeyer). Dafür widmet er sich immer mehr dem Film: Zuletzt war die Komödie „Hotel Lux“ mit Bully Herbig von ihm zu sehen.
„Hai-Alarm am Müggelsee“ ist eine erneute Kooperation mit dem wunderbaren Sven Regener. Beide lernten sich bei den Arbeiten „Peter Pan“ am Schauspielhaus kennen. Seitdem scheint die Zusammenarbeit der beiden Egos zu fruchten: Für „Hai-Alarm“ teilten sie sich Regie, Buch und Musik – und tauchen auch während des Films als Polizisten, Musikanten oder Taucher immer wieder auf der Leinwand auf.
Den „Hai-Alarm am Müggelsee“, eine Art „Weißer Hai“ in Friedrichs-hagen bei Berlin, sollte man nicht zu ernst nehmen. Und gegen Ende geht der schrägen Posse auch gehörig die Luft aus. Dennoch: Viel Spaß macht es schon, wie das halbe Haußmann-Ensemble von damals durch die konfuse Handlung irrt. Mit dabei sind klingende Namen wie Uwe Dag Berlin (als Haijäger!), Steffi Kühnert, Stephan Baumecker, Kati Thalbach und Haußmanns Dauerfreundin Annika Kuhl. Dazu Jürgen Flimm, Frank Castorf und natürlich Detlev Buck als Polizist, der das ganze Dorf absperrt. „Hier ist Sperrzone wegen Hai-Alarm!“ zischt er. Super!
Im Union täglich um 14.45, 21 und 22.45 Uhr.