Bochum.. Das Landgericht hat einen 51-jährigen Dolmetscher wegen zwei Überfällen auf Sparkassenfilialen in Bochum zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Mit einem großen Nasenpflaster und einem Schnurrbart hatte er sich maskiert, als er auf Beutezug ging. Gefasst wurde der Täter bei einem Pfandleiher.
In nur wenigen Wochen hatte ein Dolmetscher (51) aus Witten zwei Sparkassen in Bochum überfallen. Dafür verurteilte ihn am Freitag das Landgericht zu dreieinhalb Jahren Haft. Richter Stefan Culemann: „Wir sind der Meinung, dass das eine milde Strafe ist.“
Der Täter hatte akute Geldnot. Bei einem Pfandleiher in Bochum hatte er bereits den Familienschmuck (6000 bis 7000 Euro wert) versetzt. Doch er wollte ihn unbedingt zurückhaben - sonst, so fürchtete er, würde eine alte Krankheit seiner Lebensgefährtin wieder ausbrechen. Aufgewühlt von schwerer Ruhelosigkeit und enthemmt von regelmäßigem Kokainkonsum entschied er sich, die Sparkasse an der Markstraße 126 zu überfallen.
„Ich habe eine geladene 45er in der Tasche. Ich habe nichts zu verlieren.“
Am 13. September klebte er sich ein großes Nasenpflaster ins Gesicht unter seine Mütze und bedrohte den Kassierer mit dem Tod: „Ich habe eine geladene 45er in der Tasche. Mach keinen Blödsinn. Ich habe nichts zu verlieren.“ 10.000 Euro ließ er sich geben und flüchtete mit seinem Auto. Unterwegs wähnte er die Polizei hinter sich und warf den Großteil der Beute - so behauptet er es - aus dem Fenster. Später will er danach gesucht, aber nichts mehr gefunden haben.
Am 10. Oktober überfiel er die Sparkasse „Am Thie“ in Eppendorf. Maskiert war er mit Mütze, Sonnenbrille und angeklebtem Schnurbart. Diesmal zeigte er eine Gaspistole. Der Kassiererin schlug der Herz bis zum Hals. Sie gab ihm 11.400 Euro.
Damit fuhr der Bankräuber wenige Stunden später zum Pfandleiher, um den Schmuck auszulösen. Dort fasste ihn ein Polizeikommando. Er war umfassend geständig.