Sie steht nicht auf der roten Liste der gefährdeten Arten und gilt nicht gerade als Liebling der Städte, obgleich einige Menschen sie gerne füttern: die Stadttaube. Ihr Kot sorgt für hohe Reinigungskosten und Schäden an Bauwerken. Gerade Ladenbesitzer und gastronomische Betriebe in Bochum dürften in ihnen gemeinhin keine fliegenden Engel sehen, sondern doch wohl mit dem geflügelten Begriff „Ratten der Lüfte“ Vorlieb nehmen.

Spikes gegen Tauben

So finden sich in der Bochumer Innenstadt Abwehrmaßnahmen gegen die Tiere. Häufig werden sogenannte Taubenspikes aus Metall eingesetzt, die an den Häuserfassaden angebracht werden und verhindern sollen, dass sich Tauben dort niederlassen können; auch Abwehrgitter dienen diesem Zweck. Die Sparkasse Bochum setzte in der Vergangenheit auf die Dienste eines Falkners. Stadtsprecherin Tanja Wißing äußerte sich gegenüber der WAZ zu der Problematik in der Stadt. Sie verweist darauf, dass eine vergleichende Auswertung 70 deutscher Städte nahezu überall Probleme mit der Überpopulation von Tauben ergeben hat. Um diesem entgegenzuwirken, stehen auf das Füttern von Tauben in Bochum Verwarnungsgelder in Höhe von 35 Euro. Jedoch sei gerade am Dr.-Ruer-Platz und dem Husemannplatz, so die Stadtverwaltung, bereits regelmäßig Taubenfutter gefunden worden. Auch am City-Point, an der Drehscheibe und im Bereich der Brückstraße seien sporadisch Futterstellen entdeckt worden.

Mehrfache frühmorgendliche Sondereinsätze des Ordnungsdienstes im Jahr 2011 konnten jedenfalls keine Verursacher ermitteln, so die Stadt Bochum. Es gibt eine Ausnahme für das Verbot: Gemäß Bochumer Sicherheitsverordnung dürfen verwilderte Haustiere wie Tauben sowie auch Wildtauben nur in langen Frost- und Schneeperioden gefüttert werden. Der Naturschutzbund rät, das Füttern aus Tierschutzgründen zu unterlassen – denn die daraus resultierende Überbevölkerung bewirke zunehmende Ausbreitung von Krankheiten und eine stark erhöhte Sterblichkeit bei den Tieren.