Bochum. . Müllboxen? Meist eine hässliche Notwendigkeit. Tonnenbehälter als schicker Blickfang? Marcus Zeiske hat da so einiges auf dem Kasten. Der Wattenscheider plant und fertigt Einlassungen aus edlen Materialien. Zielgruppe: Eigentümer mit Schöner-Wohnen-Ambitionen. Die waren am Wochenende auf der RuhrBau-Messe im Ruhr-Congress reichlich zu finden.

Zum siebten Mal stellte Jürgen Bürschel mit seiner MesseCom-Agentur die Bau- und HandwerkerBörse auf die Beine. Andernorts ist der Westerwälder bereits seit 15 Jahren im Geschäft. „Bochum“, berichtet er, „hat sich in der vergleichsweise kurzen Zeit großartig entwickelt. Die Messe ist etabliert.“

Kein Wunder, erhalten die Besucher (20.000 wurden am Samstag und Sonntag erwartet) für ihre 5 Euro Eintritt eine ebenso kompakte wie vielfältige Leistungsschau rund um Haus, Wohnen und Garten inklusive eines prall gefüllten Vortragsprogramms. Einige fliegende Schmuck- oder Bilderhändler, die eher auf den Trödelmarkt gehören, gibt’s zwar auch. Die große Mehrheit der 230 Aussteller jedoch sind bodenständige Firmen und Einrichtungen aus Bochum und Umgebung: vom kleinen Dachdeckerbetrieb bis zu den Stadtwerken, vom Tischler bis zum USB. Genau das ist das Erfolgsrezept von Jürgen Bürschel: Die RuhrBau ist eine Messe der kurzen Wege. Viele alteingesessene Betriebe sind den Besuchern bekannt; Aufträge werden wenn nicht besiegelt, so doch angebahnt. Offenbar mit nachhaltigen Ergebnissen in den Auftragsbüchern: 80 Prozent der Aussteller sind laut MesseCom Wiederkehrer. Man sucht und findet den Kunden von morgen.

Aus Besuchern werden Kunden

Darauf setzt auch Marcus Zeiske. Vor vier Jahren hat er am Mausegatt die Firma Cortinox gegründet. Mit neun Mitarbeitern konzipiert und produziert er Mülltonnenboxen aus Edelstahl: allesamt Einzelstücke, auf Wunsch zusätzlich mit Elementen aus robustem Holz und Granit, zu Preisen bis zu 10.000 Euro. Die Kunden kommen inzwischen aus ganz Deutschland. Sogar in Kitzbühel steht eine Box made in Wattenscheid. „Als junges Unternehmen sind wir auf effektive Werbung angewiesen. Publikumsmessen wie die RuhrBau bieten dazu ein gutes Umfeld“, sagt Marcus Zeiske und weiß: Hier erreicht er Menschen, denen ihr Zuhause am Herzen liegt. Und die sich das auch etwas kosten lassen.

Mit der Sonderschau „Bau-Frau“ will die Bau-Messe zunehmend ein weibliches Publikum ansprechen

. Im Congress-Saal konnten sich die Besucherinnen als Heimwerkerinnen beweisen.

Bei der Messe 2014 soll der Bereich Floristik und Gartenbau deutlich ausgeweitet werden. Auch dabei haben die Veranstalter die Frauen im Blick.