Mit einem 20-köpfigen Team geht RUB-Chemiker Dr. Bauke Albada am 28. Juni die 3479 Kilometer-Strecke der Tour de France an, einen Tag bevor die Profis starten. Sein Ziel ist es, Spendengelder für die Krebsforschung zu sammeln. Die niederländische Initiative „Inspire2live“ organisiert die „Tour de Concorde“ in diesem Jahr zum zweiten Mal.

„Jeder kennt irgendwen, der an Krebs leidet“, sagt Bauke Albada. „Vor einem Jahr starb ein Freund von mir an einem Hirntumor. Es ist wichtig, etwas für die Krebsforschung zu tun. Also dachte ich mir: Warum verbinde ich nicht mein großes Hobby Rad fahren mit einem guten Zweck?“ Der gebürtige Niederländer arbeitet am Lehrstuhl für Anorganische Chemie der Ruhr-Universität. Im Projekt „InA - Innovative Antibiotika aus NRW“ sucht er mit seinen Kollegen nicht nur nach neuen antibakteriell wirkenden Medikamenten, sondern fand durch Zufall auch neue Ansätze für die Krebstherapie.

Im vergangenen Jahr sammelte das „Tour de Concorde“-Team 100 000 Euro für die Krebsforschung. Privatpersonen und Unternehmen können die Fahrer für eine beliebig wählbare Anzahl von Kilometern sponsern (1 €/km), im Fall von Bauke Albada auch für einen bestimmten Streckenabschnitt, etwa den Anstieg zum Mt. Ventoux. Insgesamt 21 Tage werden die Hobby-Radler unterwegs sein; dabei sind zwei Ruhetage eingerechnet. Da die Teilnehmer alle Ausgaben für die Tour selber tragen bzw. durch Sachspenden von Unternehmen unterstützt werden, geht der gesamte Erlös in die Krebsforschung. Auch das Streckenteam, das sich zum Beispiel um Zeltunterkünfte oder Mahlzeiten für die Fahrer kümmert, arbeitet ehrenamtlich. Noch ist das Feld der zwanzig Teilnehmer nicht vollständig; Rad-Liebhaber können das Projekt also auch noch aktiv unterstützen.

„Ziel ist, dass Krebs - ähnlich wie AIDS heute - eine chronische Krankheit wird, an der man 2021 nicht mehr sterben muss“, sagt Bauke Albada. Um seinen Beitrag dazu zu leisten, trainiert er seit zwei Monaten intensiv für die Tour. „Wegen Schnee und Eis konnte ich bislang nicht viel Rad fahren“, so der RUB-Chemiker. „Also laufe ich jeden Tag. Dabei macht mir das eigentlich keinen Spaß, weil man nur so langsam vorwärts kommt.“ Zehn Stunden Sport pro Woche stehen im Moment auf dem Programm; bis Mai will der Niederländer sein Training auf 20 Stunden pro Woche aufstocken. Einen Halbmarathon hat er schon gemeistert, Belastungstests und Medizinchecks stehen nächsten Monat an.