Zirkusdirektor Daniel Renz (45) ist „zufrieden“ mit dem Gastspiel in Bochum. Die laut gewordenen Anschuldigungen der Tierschutzorganisation Peta (wir berichteten) hätten, so Renz, zu keinerlei Einbußen in der Besucheranzahl geführt, sagte er am Freitag auf WAZ-Anfrage.
Persönliche Proteste der Tierschützer am Zirkuszelt von Universal Renz habe es bisher nicht gegeben. „Die kommen bei dem schlechten Wetter nicht heraus“, sagte der Zirkusdirektor. Aber die Werbeplakate, die Peta mit anschuldigenden Aufklebern („Tierquälerei“) zerstörte, muss er jetzt ersetzen. „Die Kosten dafür können in die Tausende gehen“, sagt Renz. Den Gesamtschaden könne er allerdings erst absehen, wenn die Plakate wieder reingeholt werden, erläutert er.
Insgesamt wirkt Renz keineswegs wütend, sondern eher gelangweilt von Peta. Er, der den Zirkus in der achten Generation leitet, berichtet, dass die Tierschützer seinen Zirkus schon seit den 90er-Jahren verfolgten. Die Amtstierärztin vom Veterinäramt , Dr. Anette Ferdinand, hatte der Zirkus auf seiner Seite. Laut Stadt beanstandete sie bei ihrem Kontrollbesuch gar nichts. „Die Tierärztin kommt immer vor Spielbeginn, sonst dürften wir gar nicht auftreten“, erläutert Renz.
Wer dieser Tage auf dem Zirkusgelände war, konnte zufrieden dreinschauende Kamele und Elefanten streicheln oder die fünf Tiger beim Entspannen vor ihrem Auftritt beobachten. Die Tiere wirken auch in den Augen eines Laien gesund und nicht abgekämpft. Die Elefanten Baby und Mausi nehmen bereitwillig Heu aus den Händen faszinierter Kinder entgegen und einige Knirpse können sogar am Ende der Vorstellung zwischen den Höckern eines Kamels Platz nehmen. Aber auch Zirkustiere haben einmal Ferien. In der Sommerpause verbringen sie drei Monate in Friedberg in einer Anlage mit Hallen und Auslaufgehege, kündigt der Zirkusdirektor an.
Bis Sonntagnachmittag gibt der Zirkus Universal Renz noch Vorstellungen an der Castroper Straße.