Auf große Resonanz stieß in dieser Woche die Telefonsprechstunde der WAZ zu Venenleiden. Die Leiter des Venenzentrums der Ruhr-Uni, Prof. Dr. Markus Stücker und Prof. Dr. Achim Mumme, sowie Jörg Jockisch (AOK) und Lothar Fehlberg (Sanitätshaus Amberg) gaben 72 Leserinnen und Lesern Rat und Hilfe.

Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann in Deutschland sind von Venenleiden betroffen. „Oberste Priorität hat hat eine schonende Behandlung, möglichst ohne OP. Nicht jede Krampfader muss operiert oder verödet werden. Der Erhalt der Stammvenen ist wichtig, weil sie für eventuelle Bypassoperationen benötigt werden“, betonten die beiden Fachärzte des Josef-Hospitals. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
– Wie kann man Venenleiden verhindern? Einfach mal die Treppe und nicht den Aufzug benutzen. Das setzt die Venenpumpe in den Beinen in Gang. Förderlich sind auch Schwimmen, Walken, Radfahren.
– Sind Besenreiser behandlungsbedürftig? Im Knöchelbereich könnten sie ein rein kosmetisches Problem sein. Sie können aber auch Hinweis auf eine tieferliegende Krampfader sein. Besenreiser im Oberschenkelbereich sind eher unproblematisch. Die fachärztliche Klärung erfolgt durch eine Venenfunktionsmessung und Ultraschall.
– Sind Krampfadern heilbar? Nein, es handelt sich um eine Sanierung. Sie können an anderen Stellen neu entstehen, auch nach Operationen.
– Wann zahlen die Krankenkassen? Krampfadern ab einer Stärke von drei Millimetern werden auf Kosten der Krankenkassen behandelt. Ansonsten sind es kosmetische Eingriffe, die privat honoriert werden.
– Können Kompressionsstrümpfe als Behandlung helfen? Wichtig ist das permanente Tragen der Kompressionsstrümpfe – auch und gerade im Sommer. Frauen, die im Job viel stehen, sollten Kompressionsstrümpfe tragen.