Bochum.
Auf Einladung der Ev. Stadtakademie gibt es am Wochenende zwei Kulturveranstaltungen im Foyer der Stadtwerke, Ostring 28.
Am Samstag (9.2.) ist zunächt der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg zu Gast. In seinem Roman „Löwenstern“ erzählt Muschg von Hermann Ludwig von Löwensterns (1777–1836) Versuchen, nach Japan zu gelangen. Dessen Lebensabenteuer, das um die „Entdeckung“ eines Landes kreist, das sich immer abgeschottet hat, führt ihn in eine prekäre Gefangenschaft, aus der ihn nur die Liebe befreien kann. In diesem auf historischen Tatsachen beruhenden Roman liefert Muschg ein Vexierbild über das Spiel zwischen dem Eigenen und dem Fremden (19.30 Uhr, AK 8/erm. 5 Euro)
Weiter geht es am Sonntag (10.2.) mit dem Goethe-Schauspiel „Torquato Tasso“ in einer Inszenierung des Bochumer Art Ensemble Theaters. Das 1790 uraufgeführte Drama gilt als Parabel für das spannungsreiche Verhältnis zwischen Künstler und Gesellschaft.Die Aufführung – in historischen Kostümen - bemüht sich um die schwer zu findende Balance zwischen den Sphären der Kunst und des realen Lebens, die im „Tasso“ lange scheinbar unversöhnlich aufeinander prallen (Beginn 16 Uhr, AK 10/8 Euro).
Im Anschluss an die Aufführung gibt es eine Podiumsdiskussion „Bleibt alles wie zuvor? - Was Kunst und Gesellschaft in Zukunft voneinander zu erwarten haben“. Aufgeworfen wird die Frage, inwiefern die Utopien der Weimarer Klassik, durch Kunst auf eine humanere Gesellschaft hinzuwirken, tatsächlich gescheitert sind, und welche Forderungen Kunst und Gesellschaft im 21. Jahrhundert aneinander stellen.
Es diskutieren Prof. Dr. Adolf Muschg und der Kulturwissenschaftler Dr. Manfred Osten, Moderation: Jürgen Larys.