Bochum.
Im Café Orlando zeigt die Essener Fotodesignerin Tina Umlauf Aufnahmen der Rarámuri-Indianer aus Mexiko, die einmal im Jahr zum Ultramarathon „Caballo Blanco“ antreten.
Ihr gelber, wadenlanger Rock folgt dem Laufrhythmus der Indianerin. Sie trägt Riemensandalen mit einer Sohle aus Autoreifen, so wie viele der rund 60 000 Menschen vom Volk der Rarámuri. Die Indianer leben im Gebirge der Tarahumara in Mexiko.
„Die stillen Läufer“
Das Foto der Läuferin stammt von Tina Umlauf (30), die im März vergangenen Jahres erst für die Hilfsorganisation Adveniat nach Mexiko reiste, um dann auf eigene Faust den 8. Ultramarathon „Caballo Blanco“ im Ort Urique zu besuchen.
Auf der Vernissage ihrer Ausstellung „Rarámuri“ im Café Orlando präsentierte die Fotodesignerin aus Essen jetzt per Beamer viele Bilder ihrer Reise. Eine Auswahl ihrer Aufnahmen ist in dem Ehrenfelder Café noch bis zum 17. Februar zu sehen.
Rund 300 Rarámuri und 82 internationale Läufer nahmen an dem Lauf über 80 Kilometer auf den steinigen Wegen der Tarahumara teil. „Rarámuri“ bedeutet „Jene, die schnell laufen“. Der Name bezeichnet die besondere Lauffreude des Volkes, das vor allem früher bei der Jagd die Tiere zu Fuß durch das Gebirge hetzte. Die Bestzeit beim Ultramarathon 2012 schaffte der Rarámuri Miguel Lara mit 6:40 Stunden.
Die Fotografin nennt die Indianer „die stillen Läufer“. „Ich habe sie als wortkarg und schweigsam erlebt. Sie legen eher Wert darauf, sich gegenseitig zu helfen“, berichtete Tina Umlauf. Die Indianer laufen teilweise in ihrer traditionellen Kleidung: Frauen in bunten Röcke und Blusen, Männer tragen statt des Rocks einen Lendenschurz. Als Laufschuhe dienen die typischen, aus Autoreifen gefertigten Sandalen. Die Läufer erhalten für geschaffte Streckenabschnitte Lebensmittel und Geld.
Außer der Laufszenen zeigen Tina Umlaufs Fotografien beeindruckend die Lebensweise und die Armut der Rarámuri.