Zahlreiche Wandertage und Schulfahrten der Bochumer Gymnasien stehen auf der Kippe, weil das Budget für Reisekosten vorne und hinten nicht reichen dürfte. Das geht aus einem Brandbrief der Bezirksdirektorenkonferenz an Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hervor.

Die Alarmglocken an den Gymnasien löste eine E-Mail des Ministeriums aus. Darin heißt es, dass Wanderungen und Fahrten nur genehmigt werden dürfen, wenn gesichert ist, dass die Reisekosten der Lehrkräfte gedeckt werden können. Da das Budget für 2013 noch nicht feststehe, sollten sich die Schulen an dem Budget von 2012 orientieren.

Und genau das ist das Problem. Im vergangenen Jahr standen den Gymnasien durchschnittlich nur 2254,71 Euro zur Verfügung. Da das Oberverwaltungsgericht Münster aber im November beschloss, dass Lehrern die Erstattung ihrer Reisekosten zusteht und sogar Verzichtserklärungen ungültig sind, erfolgten die Erstattungen der Reisekosten für 2012 natürlich über das Budget hinaus.

„Um alle Fahrten gemäß dem Schulprogramm wie bislang durchführen zu können, müsste der Betrag für die Haushaltsmittel für die Reisekosten der Gymnasien verfünffacht werden“, schildert der Brief an Ministerin Löhrmann das Dilemma. Durch bereits durchgeführte, unmittelbar anstehende und bis zum 31. Januar 2013 für 2013 schon genehmigte Schulwanderungen und -fahrten seien die Reisekostenbudgets der Schulen vollständig ausgeschöpft und „in der Regel bereits zum jetzigen Zeitpunkt um weit mehr als 100 Prozent überzogen“, heißt es. Die Haushaltsmittel müssten zwingend angepasst werden. „Wir bitten dringend um eine Kurskorrektur.“