Patienten sollten vor einem Besuch beim Facharzt auch weiterhin zu ihrem Hausarzt gehen. Dazu rät Dr. Wilhelm Vermaasen, Vorsitzender des Bochumer Hausärztenetzes.

Seit 2004 musste jeder Versicherte einer gesetzlichen Krankenversicherung beim Arzt- und Zahnarztbesuch sowie beim Notdienst einmal im Quartal 10 Euro zahlen. Nur Patienten unter 18 Jahren und Privatversicherte waren von der Abgabe befreit. Seit Jahresbeginn ist der Gang zum Arzt nicht mehr mit der Praxisgebühr verbunden. Das freut nicht nur die Patienten, sondern auch die Bochumer Hausärzte. „Gut, dass diese Bürokratie endlich abgeschafft wurde“, sagt Dr. Vermaasen. Dass (wie in Zeitungen zu lesen war) mit dem Wegfall der Quartalsgebühr auch die Überweisungen ein Ende habe, stimme aber nur bedingt.

„Fakt ist: Die Praxisgebühr, die bei einem Facharzt ohne Überweisung sonst zusätzlich zu bezahlen war, fällt weg“, so Dr. Vermaasen. „Wir appellieren aber dringend an die Patienten, dennoch vorher den Rat des Hausarztes in Anspruch zu nehmen.“ Er kenne seine Patienten und könne „als Lotse fungieren.“

Auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) rät vor dem Facharzt zur Konsultation des Hausarztes. Er habe den Überblick und könne die Behandlung entsprechend ausrichten. Überflüssige Mehrfachuntersuchungen und nicht aufeinander abgestimmte Medikamente ließen sich so vermeiden.