Einer, der in der Öffentlichkeit wohl bekanntesten städtischen Amtsleiter, Ulrich Wicking (63) vom Schulverwaltungsamt, ist zum Jahresbeginn aus dem Dienst ausgeschieden und in den Ruhestand gewechselt. Bereits im Alter von 17 Jahren trat er in den Dienst der Stadt ein. Wobei er zunächst mit der Hierarchie und Bürokratie der Verwaltung gar nicht viel anfangen konnte. „Sprache und Schrift, das waren die Dinge, mit denen ich mich eigentlich beschäftigen wollte“, erinnert er sich.
Nach Stationen im Sozialamt, bei der Arbeitsgruppe für Stadtentwicklung und Umweltschutz, kam er 1976 ins Presse- und Informationsamt, wo er bis 1994 blieb. Eine Zeit, die ihn nach eigenen Angaben sehr prägte. Es war die Zeit, als das Kunstmuseum gebaut wurde und die zunächst umstrittene Serra-Skulptur „Terminal“ vor dem Hauptbahnhof aufgestellt wurde. Auch bei der Vorbereitung des 600. Maiabendfestes wirkte er maßgeblich mit.
Von 1994 schließlich bis zu seinem Ausscheiden arbeitete er im Schulverwaltungsamt, seit 2000 als dessen Leiter. Als seine Schwerpunkte sieht er 90 Neubauten und 120 Sanierungen im Gesamtvolumen von rund 274 Millionen Euro. „Ich habe mich der Schule und der Bildung in dieser Stadt immer verpflichtet gefühlt.“ Sehr verletzt habe ihn die zum Teil sehr persönliche Kritik von Menschen, die sich vor vier Jahren gegen die Schließung des Gymnasiums am Ostring ausgesprochen hatten. Noch in der Rückschau sagt Wicking: „Ich war damals für einige Leute das personifizierte Böse.“
Dass nun seine Laufbahn noch mit der sogenannten Mail-Affäre im vergangenen Jahr in Verbindung gebracht werde sei unglücklich, habe aber keinen Einfluss auf seine Lebensplanung gehabt. Stolz ist er darauf, dass es ihm noch gelungen sei, das Neue Gymnasium in seiner Amtszeit mit zu eröffnen.
Ulrich Wicking freut sich nun auf viel Zeit mit seiner Familie. Seine Frau, vier erwachsene Töchter und fünf Enkelkinder dürften ihn recht gut beschäftigen. Museumsbesuche und Städtetouren sind Dinge, die er nun genießen möchte.