Hand geben, Arm drehen, schnipp und weg: So befördert Hypnotiseur und Mentalmagier Aaron in der neuen Show des Variete´ „Et Cetera” an der Herner Straße 299 ein Dutzend Freiwillige auf eine andere Bewusstseinsstufe.

Und wer da ankommt, erlebt ulkige Dinge und lässt das Publikum daran teilhaben, aber ohne Schamgrenzen zu verletzen. Das bedeutet knisternde Spannung fürs Publikum und ist eine Reise ins Ungewisse für die Teilnehmer: Hypnotainment pur eben.

Dabei beginnt alles harmlos. Aaron schickt eine Frau los, einen Schlüssel zu verstecken. Diesen findet er sofort wieder, allein durch die Berührung der Frau am Arm. Eine andere Frau lässt er aus einem Beutel eine Rune ziehen, verblüffenderweise ist das dieselbe, die er bereits vorher gezogen hatte. Einem Mann drückt er einen 80er-Jahre-Zauberwürfel („Rubick's Cube”) zum Durcheinandermachen in die Hand. Innerhalb von nur zehn Sekunden sorgt er bei einem zweiten Würfel für haargenau das gleiche Wirrwarr. Und dann geht's ans Eingemachte.

Höchst amüsant

Handy aus, Kaugummi raus und Brille ab: Nach einigen erklärenden Worten, was Hypnose ist („Sie lesen beispielsweise 15 Minuten eine Zeitung und fragen sich dann, was sie eigentlich gelesen haben”), beruhigt Aaron die Skeptiker: „Hier gackert gleich niemand wie ein Huhn oder zieht sich nackt aus”. Das schafft Vertrauen. Alle 15 Stühle auf der Bühne werden besetzt und der „angenehme Zustand” kann beginnen - so legte einer der Kandidaten in Trance eine 1a DJ Ötzi-Performance hin. Höchst amüsant!

Auch wenn das Mystische dominiert, muss niemand auf die bewährte Artistik verzichten. Ludmilla Nikoleava sieht in ihrem schwarzen Hauchvon nichts sexy aus und begeistert mit ihren superflinken Füßen. Damit bewegt sie - ein Stoppschild-ähnliches Vieleck auf den Händen - eine große Rolle. Zwischendurch jongliert sie mit drei Bällen.

Spannung, Spiel und Spaß

Mit Köpfchen hingegen arbeiten die Azzario Sisters. Wie siamesische Zwillinge stehen sie Kopf auf Kopf da und lassen beim Zuschauer den Atem stocken, als die Eine die Treppe hochklettert, während die Schwester mit nur einer Hand auf ihrem Kopf balanciert. Gleichgewicht halten ist auch das Thema bei Kimmo Hietanen, der Verrenkungen auf dem Schlappseil vollbringt. Und während Silea an den Luftketten überzeugt und genüsslich Rasierklingen isst, bis das Blut aus dem Mund tropft und sie alle an einem Faden wieder aus dem Hals zieht, kugeln die Jungs von Elementary Force beim Breakdance um die Wette.

Die neue Et Cetera-Show erfüllt also gleich drei Wünsche auf einmal: Spannung, Spiel und Spaß.