Bochum. Das Publikum in den so gut wie ausverkauften Kammerspielen stand Kopf, drei Zugaben wurden heraus applaudiert: Bei der wiederholten Aufführung des Musik-Abends „Heimat ist auch keine Lösung“ zeigt sich am Mittwoch zum wiederholten Male die Begeisterungsfähigkeit des Bochumer Publikums.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, war dieselbe im letzten halben Jahr im Theater immer wieder zu spüren. Kein Wunder, dass Intendant Anselm Weber von einem „erfolgreichen Start in die Spielzeit 2012/2013“ spricht.

Vontobel inszeniert Brecht

Er verweist u. a. auf Roger Vontobels Shakespeare-Inszenierung „König Richard der Dritte“, Jan Neumanns Fassbinder-Adaption „Die Ehe der Maria Braun“, den beim Publikum gleichfalls überaus beliebten musikalischen Abend „Well, you’re my friend“, auf Fadhel Jaibis eigenwillige Kafka-Deutung von „Der Prozess“ und die Lutz Hübner-Uraufführung „Richtfest“, das als gehobenes Unterhaltungstheater kräftig Quote macht.

Zum Start ins neue Jahr gibt’s heute Abend, 18. Januar, die Uraufführung der Tanz- und Theaterproduktion „Out of Body“, womit die Zusammenarbeit mit Pottporus/Renegade fortgesetzt wird (die WAZ berichtete). Neu im Programm ist Brechts „Im Dickicht der Städte“, das Vontobel anstelle der geplanten „Hedda Gabler“ inszeniert (Premiere 2. Februar). Die Ibsen-Einrichtung musste aufgegeben werden, weil Hauptdarstellerin Jana Schulz sich verletzt hat. Jetzt wird sie in der kommenden Saison die „Hedda“ spielen.

„Wegen dieser Änderung ist es möglich, eine zusätzliche Produktion in den Spielplan aufzunehmen“, verrät Anselm Weber. Er selbst wird John Cassavetes Filmstoff „Opening Night“ für die Kammerspiele erarbeiten. Für diese Produktion wird der bekannte Schauspieler Peter Lohmeyer kommen. Der Kontaktaufnahme ging kurz vor Weihnachten von Lohmeyer aus: „Ich möchte so gerne wieder Theater in Bochum spielen“, schrieb er an Anselm Weber. Der Intendant antwortete: „Ginge es sofort?“ „Was heißt sofort?“ mailte Lohmeyer zurück. Weber: „Schon im Januar.“ Darauf Lohmeyer: „Was für ein Zufall. Ich habe Zeit. Ich komme!“ Premiere am 22. März.