Bochum.
Uwe Fellensiek kehrt im „Riff“ zu seinen musikalischen Wurzeln als Industrial-Rocker mit „Kowalski“ zurück. Nach 30 Jahren lebt der alte Sound in neuem Gewand wieder auf.
Uwe Fellensiek, Bochumer Junge vom Jahrgang 1955, dürfte den Allermeisten als Schauspieler ein Begriff sein; in Serien wie SK Kölsch oder Notruf Hafenkante war der Ex-Goetheschüler in den letzten Jahren oft im TV präsent. Was etwas in Vergessenheit geraten war, ist, dass der Mann von Haus aus Rockmusiker ist. Bochumer Szenegänger der 70er und 80er Jahre erinnern sich Bands wie Bertha & Friends, aber eben auch an „Kowalski“, eine frühe Industrial-Band, deren Sänger Uwe einst war.
„Schlagende Wetter“
Nachdem es mit dem ganz großen Erfolg dieser auf LPs wie „Schlagende Wetter“ so hart wie ambitioniert aufspielenden Ruhrpottgruppe nicht geklappt hat, scheint die Zeit jetzt, 30 Jahre später, reif, an sie zu erinnern. Am Samstag, 19. Januar, ist es soweit. Dann trifft Uwe Fellensiek im „Riff“ auf seine Kowalski-Vergangenheit - und läutet damit vielleicht das Revival der von Kennern nach wie vor geschätzten Band ein. Gemeinsam mit „Bäär“ Maahn, der aus der Originalbesetzung dabei ist, und neu formiertem Ensemble stellt Uwe sein aktuelles Album „Hinaus mit der Flut“ vor.
Geboten werden einerseits Kowalski-Klassiker wie „Arbeiter“ oder „Peinsame Zeit“, aber auch kernechte Seemannssongs wie „La Paloma“ oder „Amsterdam“, mit denen Fellensiek in letzter Zeit immer mal wieder solo auftrat. „Der typische Kowalski-Sound ist unverkennbar, aber natürlich habe auch ich mich weiterentwickelt“, sagt Uwe Fellensiek, der bewusst ein kreatives Crossover zwischen dem krawalligen Kowalski-Industrial-Sound und einer eher klischeehaften Hafenromantik anstrebt. „Dazwischen ist viel Raum für Liebe, Leid, Sehnsucht und Einsamkeit“, sagt Uwe, der bei aller gebotenen Härte selbst immer auch ein hoffnungsloser Romantiker war.
Neben neuem eigenem Material hat Fellensiek für das Konzert am Samstag unveröffentlichte Songs neu interpretiert. „Die Originale aus den 80er Jahren lagen im Museum, und zwar auf alten 24-Spur-Audiobändern von Conny Plank“, verrät Uwe Fellensiek, der, wenn es sein müsste, stundenlang über die damalige Zeit mit dem Kölner Top-Produzenten Plank erzählen könnte. „Mit diesen alten, digitalisierten und neu zusammengefügten Songs & Sounds werden wir den Saal im Riff rocken!“, verspricht Uwe. Mit ihm stehen Hans „Bäär“ Maahn (Bass), Klaus Schröder (Gitarre), Dominik Imberg (Gitarre), Martin Claaß (Drums), Andy Hirschmann (Keyboards) und Frauke Harder (Backing Vocals) auf der Bühne. Na, denn: Lautsprecher auf - und hinaus mit der Flut!
Beginn am Samstag (19.1.) um 20.30 Uhr im Riff, Konrad-Adenauer-Platz 3, AK 17 Euro.