Bochum.

Die kommende Spielzeit 2013/14 wird am Schauspielhaus einige Veränderungen mit sich bringen. Sechs neue Schauspieler wurden engagiert. Und Maja Beckmann verlässt Bochum nach elf Jahren.

Wie bereits berichtet, verlassen Chefdramaturg Thomas Laue und Hausregisseur David Bösch das Theater. Gestern verkündete Intendant Anselm Weber, dass auch Maja Beckmann der Theaterburg an der Königsallee den Rücken kehren werde. „Obwohl sie glücklich in Bochum ist, sucht sie eine neue künstlerische Herausforderung“, so der Intendant. Wie zu hören ist, zieht es die 35-Jährige ans Theater Stuttgart.

Im Gespräch mit der WAZ räumte Maja Beckmann ein, dass es nicht leicht für sie sein werde, von Bochum Abschied zu nehmen. „Ich hatte hier das Komplettpaket an künstlerischen Möglichkeiten und an Publikumszuspruch“, sagt die Schauspielerin. Das werde sie sehr vermissen. Ihre Wechselabsicht sei dabei „ein ganz persönliches Ding“. „Ich habe mir das gründlich überlegt, so eine Entscheidung gärt lange und wird nicht spontan getroffen“, sagt sie.

Sie stehe seit elf Jahren in Bochum auf der Bühne, nun sei es Zeit – künstlerisch, aber auch persönlich – Neues auszuprobieren. Der Wechsel nach Stuttgart sei ein Sprung in kalte Wasser. „Ich war noch nie dort, und ich kenne auch das Theater nicht“. Alles auf Anfang im Schwabenländle also für das aus Herne gebürtige Ruhrpott-Gewächs: „Eines weiß ich jetzt schon: Die Pommes werde ich definitiv vermissen.“

Neben Maja Beckmann verlässt, wie bereits gemeldet, mit Nadja Robiné ein weiterer Publikumsliebling das Schauspielhaus. Sie geht mit ihrem Lebenspartner Krunoslav Sebrek ans Theater Weimar. Ebenfalls „tschüss“ sagen Werner Strenger, der in seiner Heimatstadt Graz einen Lehrauftrag übernehmen wird, Ronny Miersch, der ab Sommer als freier Schauspieler arbeiten will, und Dimitrij Schaad, der am Gorki Theater Berlin neue Herausforderungen sucht.

Intendant Weber betont, dass die Personalien „ein ganz normaler Vorgang“ seien, es habe keine Zerwürfnisse gegeben, und niemand sei im Streit geschieden. „Theater, das ist auch personell immer Prozess und Veränderung“. Mit Günter Alt (51, Theater Bonn), Damir Avdic (22, Schauspielabsolvent Bochum), Torsten Flassig (25, Schauspielabsolvent Rostock), Sarah Grunert (23, Prinzregententheater München), Matthias Kelle (30, Schauspiel Stuttgart) und Minna Wündrich (29, Schauspiel Stuttgart) werden die frei werdenden Stellen neu besetzt.

Die Schauspielhausdramaturgie, die nach Thomas Laues Ausscheiden von Sabine Reich und Olaf Kröck geführt wird, wird um die Dramaturgin Kekke Schmidt (52), eine langjährige Weggefährtin von Anselm Weber, erweitert.