Bochum. Durch einen “Spaziergang“ an den Gleisen hat ein 41-jähriger Bochumer am Neujahrsabend die Vollbremsung eines Zuges in Bochum-Wattenscheid verursacht und sich anschließend vor der anrückenden Bundespolizei versteckt. Ein Hubschrauber machte ihn später ausfindig. Die Bahnstrecke wurde für zwei Stunden gesperrt.
Die Bundespolizei ist Dienstagabend gegen 22 Uhr zu einem Einsatz im Bereich der Ottostraße in Bochum-Wattenscheid ausgerückt. Der Zugführer hatte eine Person an den Gleisen gesehen und daraufhin eine Schnellbremsung eingeleitet. Er fürchtete, den Mann überfahren zu haben.
Wärmebildkamera kam zum Einsatz
Daraufhin suchte die Bundespolizei die Strecke mit einem Hubschrauber samt Wärmebildkamera ab. So entdeckten die Beamten einen Mann, der aus dem Gleisbereich flüchtete und sich in den Büschen an der Zugstrecke versteckte. Bundespolizisten nahmen den Bochumer, der sich am Boden liegend in einem Gebüsch versteckt hatte, in Gewahrsam.
Der 41-Jährige erklärte den Beamten, dass er lediglich spazieren gegangen sei. Warum er sich im Gebüsch versteckt hatte, wollte er jedoch nicht verraten. Weil im Bereich der Ottostraße ein Container brannte, könnte der Mann die Löscharbeiten aus dem Gleisbereich beobachtet haben, vermutet die Polizei.
Zugführer erlitt einen Schock
Durch den Vorfall erlitt der Zugführer einen Schock und wurde noch vor Ort abgelöst. Auf Grund der Einsatzmaßnahmen wurde die Bahnstrecke zwischen Bochum-Wattenscheid und Essen-Kray-Süd in der Zeit von 21.50 bis 23.35 Uhr gesperrt. Dadurch verspäteten sich 25 Züge um 327 Minuten, 19 Züge wurden umgeleitet und 2 Züge fielen aus.
Die Bundespolizei leitete gegen den polizeibekannten Bochumer ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.