Bochum.. Der erste nennenswerte Schneefall in Bochum in dieser Weihnachtszeit fiel zwar nicht so stark aus wie angekündigt. Trotzdem wurde ein Mädchen (9) bei einem Rodelunfall schwer verletzt, sie prallte gegen ein fahrendes Auto.
Ab 10.30 Uhr begann es über Bochum zu rieseln, erst wenig, dann immer mehr. Und eine Stunde später lag außerhalb der Straßen eine hübsch anzuschauende Schneedecke über der Stadt. Endlich waren auch die Weihnachtsmarkt-Hütten verzuckert.
So viel Schnee wie angekündigt fiel in Bochum aber nicht. Nur ein, zwei, drei Zentimeter vielleicht. Das reichte aber für Kinder, den Rodel aus dem Keller zu holen. In Stiepel hatte dies allerdings für ein neunjähriges Mädchen schmerzhafte Folgen. Laut Polizei rutschte es gegen 15 Uhr mit seinem Plastikrodel eine steile Grundstückseinfahrt hinab und prallte gegen das fahrende Auto eines 50-jährigen Mannes, der in Schrittgeschwindigkeit fuhr. Von dort wurde es zurück auf den Gehweg geschleudert und blieb liegen. Mit gebrochenem Arm kam es ins Krankenhaus.
Weitere schwere Unfälle gab es bis zum Abend nicht, dafür aber leichte Rutschunfälle ohne Verletzte. Allein zwischen 8 und 13 Uhr musste die Polizei zu zehn Kollisionen ausrücken. Der Sachschaden war insgesamt übersichtlich, geschätzt 12 000 Euro.
„Knochenharte Handarbeit“ beim Streuen zu Fuß
Obwohl die Schneeschicht nur relativ dünn war, musste der USB fast sein volles Programm abspulen. Wie Carsten Korth, stellvertretender Leiter der Abteilung Winterdienst und Stadtreinigung, der WAZ sagte, wurde am Vormittag die Streustufe 1 ausgerufen, die intensivste. 16 Streufahrzeuge fuhren die wichtigsten Hauptstraßen der Stadt ab, um die Glätte zu bekämpfen. Im Bauch der Fahrzeuge liegen bis zu vier Tonnen Salz und zusätzlich 2000 Liter Salzlauge. Bevor es auf die Fahrbahn geschleudert wird, wird beides im Streuteller miteinander vermischt. Im feuchten Zustand hat das Salz eine viel schnellere Tauwirkung. Außerdem kann es nicht so einfach weggepustet werden wie trockenes Salz.
Auch das ist Weihnachten
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Unterwegs waren USB-Mitarbeiter auch zu Fuß. Von weiteren 16 Fahrzeugen stiegen sie mit einem Eimer Granulat ab und warfen das Material auf Übergänge, Brücken, Plätze und bestimmte Gehwege an großen Kreuzungen. „Knochenharte Handarbeit“ sei das, sagt Kloth. Mit einer Aluschüppe aus dem Bäckerhandwerk, einer Mehlschüppe, griffen die Mitarbeiter in ihre Eimer. Am Nachmittag wurde dann auch an kleineren Verbindungsstraßen gestreut.
Für den Samstag sind zwar keine Niederschläge angesagt, trotzdem kann es dadurch sehr glatt werden, denn die Temperaturen sollen deutlich unter null Grad sinken. „Im Regelfall fangen wir dann wieder von vorne an“, sagte Carsten Kloth vom USB. Alle Mitarbeiter seien am Wochenende in Bereitschaft. Schon ab Mitternacht könne man die Frühschicht im Bedarfsfall zu Hause anrufen. Insgesamt sind beim USB rund 180 Mitarbeiter für den Winterdienst in Bochum unterwegs.
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