Hotel Eden: Besitzer hat seine Schulden bei der Stadt beglichen. Spielcasino weiterhin im Gespräch

Das marode Hotel Eden an der Rottstraße kommt nun doch nicht mehr unter den Hammer, wie eine Nachfrage gestern beim Bochumer Amtsgericht ergab. Die Stadtkasse hatte diese Zwangsversteigerung, die in der nächsten Woche stattfinden sollte, veranlasst, um die Schulden des Besitzers einzutreiben, der seine Grundsteuer nicht mehr bezahlt hat. Das Hotel steht seit fast 15 Jahren leer. Der hat nun kurzfristig seine Schulden beglichen, so dass die Stadt die Zwangsvollstreckung abgesagt hat.

Der letzte Besitzer war Kyriakos Petmesas, der das marode Gebäude vor einigen Monaten an den griechisch-stämmigen Unternehmer Petros Vasilou aus Bayern verkauft hat. Nach dessen Plänen sollte nach dem Abriss des Baus ein Spielhallenbetrieb aufgezogen werden. Der fünfgeschossige Bau gilt kaum noch als renovierungsgeeignet. Im Inneren des Hotels (rund 1000 Quadratmeter) hat sich Schimmel ausgebreitet.

Der Investor Petros Vasiliou hatte angekündigt, den Schandfleck abreißen zu lassen, um einen modernen Neubau für zehn Spielhallen zu errichten. Bestücken wollte er die Hallen (je 150 Quadratmeter) mit Automaten. Der Glücksspielbetrieb war für zwei Etagen geplant, darüber ein Restaurant. Vasiliou wollte von der Stadt eine Konzessionsverlängerung bis 3 Uhr früh, doch die wurde ihm verwehrt. Daraufhin hatte er angekündigt, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Doch nach wie vor zeigt er Interesse am Projekt und am Standort Bochum, wie sein Bochumer Bevollmächtigter gegenüber der WAZ versicherte. Die Verhandlungen mit der Stadt liefen auf kleiner Flamme weiter, gesucht werde nun ein Kompromiss, auch mit Hilfe der Planungsgremien. Zurzeit läuft noch eine Anhörung.

Dabei betont die Stadt, dass die Sperrfrist für einen Glücksspielbetrieb nicht verkürzt wird: „Da ist das letzte Wort gesprochen”, sagte Stadtsprecher Thomas Sprenger. Für Spielhallenbetriebe in Bochum gilt generell eine Konzession bis 1 Uhr, da wird es keine Ausnahmen geben, hieß es bei der Entscheidung des Ordnungsamtes. Natürlich, so Sprenger, sei Bochum daran gelegen, dass Leben in den Leerstand komme.

Inzwischen gab es schon eine Reihe neuer Interessenten, die bei der Versteigerung mitbieten wollten, darunter ein Dortmunder Familienunternehmen, das dort ein Studentenwohnheim eröffnen wollte.