Bochum. . Der Busbahnhof vor dem Bochumer Hauptbahnhof wird um- und ausgebaut. Geplant sind ein neues Dach, neue Bussteige und ein behindertetengerechter Komfort. Die Kosten sollen 4,5 Millionen Euro betragen.

Der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) vor dem Bochumer Hauptbahnhof wird ganz neu gestaltet. Das bestätigte die Stadt als Grundstücksbesitzer auf Anfrage der WAZ. Die Baukosten werden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt.

Rund 11.000 Fahrgäste der Bogestra steigen dort an jedem Werktag ein oder aus. Sie treffen dort auf eine bauliche Atmosphäre, die wenig einladend ist. Die neun halbrunden Kunststoffdächer sind im Laufe der Jahre bereits deutlich angeschmuddelt und verschmutzt.

Die massiven Betonmauern am Treppenzugang von den Bussteigen zum Hauptbahnhof strahlen den Charme eines Bunkers aus. Und die Fahrbahnen der Busse rund um den Wartebereich der Fahrgäste weisen inzwischen so viele Mulden auf, dass man aufpassen muss, nicht nass gespritzt zu werden, wenn ein Bus unvermeidlich darüber fährt. Gestern, im Regen, konnte man die Löcher besonders gut erkennen, weil sie vollgelaufen waren. Besonders vor Bussteig 5 sieht es löchrig aus.

Mehr Komfort für Fahrgäste

Die Stadt spricht von einem „schlechten Zustand“ des ZOB. Schon mehrfach musste die Fahrbahn ausgebessert werden. Mit dem Aus- und Umbau will die Stadt den Busbahnhof aber auch für Kunden, die in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, komfortabler machen. Bisher gibt es keinen behindertengerechten Einstieg. Nach dem Ausbau sollen die Fahrgäste „niveaugleich“, ohne Stolperkante, in die Busse einsteigen können.

Außerdem denkt die Stadt auf Anregung der Bogestra über eine „Sägezahnaufstellung“ der Busse nach: Demnach würden die einzelnen Busse nicht mehr wie jetzt hintereinander an einer Kante stehen, sondern sich schräg aufstellen, so dass sie unabhängig voneinander an- und abfahren könnten. Eine Vorplanung - inklusive neuem Dach - steht bereits. Die Bogestra wünscht sich außerdem mehr als die jetzt sechs Bussteige. Schließlich fahren dort auch zehn Linien.

Baubeginn wird erst im Jahr 2014 erwartet

Den Löwenanteil der Baukosten erhofft sich die Stadt vom VRR. Der Verkehrsverbund soll 85 Prozent finanzieren. Die Stadt hat ihren Anteil der Kosten bereits in der Haushaltsplanung ab 2014 berücksichtigt.

Bis zur Einweihung der neuen Busbahnhofs werden sich die Fahrgäste aber noch lange gedulden müssen. Erst im Jahr 2014 sollen die Bauarbeiten beginnen. Und auch danach wird es, so die Stadt, „sicherlich mehrere Monate“ dauern, weil der Busverkehr dort aufrecht erhalten werden muss. Zusätzliche Ersatzhaltestellen sollen auf beiden Seiten der Wittener Straße unter der Bahn-Brücke direkt nebenan eingerichtet werden.

Wegen Absenkungen von Fahrbahnstellen hatte der ZOB schon einmal stundenlang gesperrt werden müssen. Im November 2011 hatten sich drei bis zu acht Zentimeter tiefe und bis zu 15 Quadratmeter große Mulden gebildet. Die Busse setzten auf. Die Mulden wurde mit Kaltasphalt gefüllt.

Im darauffolgenden Januar waren weitere Ausbesserungen mit Kaltasphalt erforderlich. Die Stadt erklärte die Absenkungen mit Abnutzungen durch die schweren Busse. Von möglichen Bergschäden und Bunkeranlagen sei an dieser Stelle nichts bekannt.