Bochum. Trotz eines Messer-Überfalls auf einen Taxifahrer (50) und weiterer Straftaten muss ein 21-jähriger Bochumer nicht hinter Gitter. Das Landgericht Bochum verhängte am Montag zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung und 250 Sozialstunden. Ans Opfer muss er 500 Euro zahlen.

Der Überfall stammt vom Juli 2007. Der Täter, Adoptivsohn eines Professors, hatte sich damals von dem Taxifahrer durch die Bochumer Innenstadt fahren lassen. Als der Fahrgast am Ziel zahlen sollte, zückte dieser auf dem Beifahrersitz ein Messer und forderte Geld. Doch das Fahrer stieß ihn in einem Gerangel beiseite. Außerdem konnte das Opfer Alarm auslösen, so dass der Täter ohne Geld flüchtete. Vorher nahm er aber noch das Navigationsgerät aus dem Taxi mit. Das vertickte er später für ein paar Euro. Das Opfer wurde leicht am Finger verletzt.

Täter blieb lange unerkannt

Viele Monate blieb der Täter unerkannt. Dass er später überführt wurde, ist nur ihm selbst zu verdanken: Als er wegen eines versuchten Versicherungsbetrugs (Handy gestohlen gemeldet) bei der Kripo verhört wurde, gestand er von sich aus auch die Taxi-Tat. „Eine allgemeine Lebensbeichte”, so Verteidiger Stoffer. Das Geständnis, das voller Reue war, umfasste ferner einen Überweisungsbetrug.

Zur Tatzeit hatte der Täter mittel- und arbeitslos vor sich hin gelebt, nachdem er von zu Hause ausgezogen war. Richter Johannes Kirfel: „Er hatte über einen längeren Zeitraum einen desolaten Lebensweg, gespickt mit Straftaten”.

Der Angeklagte: "Ich kann nur sagen, dass mir das unwahrscheinlich leid tut." Er will jetzt sein Abitur nachholen.