Bochum.
Die Hälfte aller Frauen sowie der Geringqualifizierten und der ausländischen Beschäftigten in Bochum sind von Altersarmut bedroht. Das geht aus einer Sonderauswertung der Beschäftigtenstatistik des Deutschen Gewerkschaftsbundes hervor, die DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund vorgelegt hat
Vollzeitbeschäftigte mit sozialversichertem Job verdienten 2010 in Bochum durchschnittlich 2883 Euro brutto im Monat. „Es zeigten sich allerdings große Unterschiede zwischen den Beschäftigtengruppen und den Geschlechtern“, so der DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund. So erzielten Männer ein deutlich höheres Bruttomonatsentgelt als Frauen. Im Mittel verdienten sie 3060 Euro brutto im Monat gegenüber 2486 Euro bei den Frauen.
Lohndiskriminierung bei Frauen
Dieser große Verdienstunterschied von 574 Euro monatlich erklärt sich nach DGB-Einschätzung einerseits durch die geschlechtsspezifischen Tätigkeitsschwerpunkte. So arbeiten Frauen häufig im Dienstleistungssektor mit einem relativ niedrigen Entlohnungsniveau gegenüber dem Produzierenden Gewerbe, wo Männer häufiger tätig sind. „Andererseits hat die Lohndiskriminierung von Frauen einen großen Einfluss auf diese Lohndifferenz“, weiß Hermund.
Vollzeitbeschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung verdienten in Bochum durchschnittlich nur 2460 € brutto im Monat. Noch geringer ist der Verdienst bei ausländischen Arbeitnehmern mit 2387 Euro . Dabei sei, so der DGB, der Abstand zwischen gering- und gut verdienenden Beschäftigten beachtlich. Jene mit Hochschulabschluss kommen im Schnitt fast 2000 € mehr Bruttoverdienst als jene Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsausbildung. „Die Angst vieler Beschäftigter, dass sie mit ihrer Rente im Alter nicht auskommen, ist begründet“, so Michael Hermund.