Bochum.. Ausgefeilter Hochleistungssport, aber auch ausgelassene Multi-Kulti-Party: Der Ruhr-Congress steht seit Mittwoch kopf. Am Stadionring begann die Weltmeisterschaft im Hip-Hop-Tanzen.
3400 Teilnehmer zwischen 7 und 40 Jahren wirbeln bei der weltweit größten Tanzsport-WM über die Matten. Tänzer aus 33 Ländern sind am Start. Die deutschen Klubs (darunter der TTC Bochum) stellen 620 HipHopper. Stark vertreten sind auch die Slowenen (408), Polen (271), Tschechen (181), Russen (173) und Niederländer (171). Besonders stolz ist die International Dance Organization (IDO) auf die Südafrikaner, die mit 208 Tänzern angereist sind. Südafrika gilt als erfolgreichste HipHop-Nation.
In 38 Kategorien werden die Sieger gekürt: neben HipHop beim Breakdance und Electric Boogie (bekannt u.a. durch den „Moonwalk“). Erstmals zeigen auch behinderte Tanzsportler gemeinsam mit ihren Partnern und Gruppen ihr Können. „Inklusion ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Wir haben nicht gezögert, als die Anfrage des Weltverbandes kam, die Para-Wettbewerbe mit ins Turnier aufzunehmen“, betont Hallenchef Andreas Kuchajda.
„3400 WM-Teilnehmer“, so Kuchajda, „das sind 3400 Botschafter für ein junges Bochum.“ Eine bessere internationale Werbung für unsere Stadt könne es kaum geben. Und das ohne kommunale Gelder. Das Land gewährt 8500 Euro, der Regionalverband Ruhr 5000 Euro Zuschuss. Die weiteren Kosten werden über Sponsoren (u.a. die Stadtwerke), Startgelder (15 Euro pro Person) und Eintrittskarten gedeckt. Die An- und Abreise der Aktiven sowie Unterkunft und Verpflegung finanzieren die nationalen Verbände.
Viele Hotels und Jugendherbergen in der Umgebung sind ausgebucht
Zwei WM-Gewinner stehen schon fest: Viele Hotels und Jugendherbergen in Bochum und Umgebung sind mit den HipHop-Tänzern, Betreuern und Schlachtenbummlern bis Sonntag weitgehend ausgebucht (die Betten-Koordination hat BO-Marketing übernommen). Das Bermuda-Dreieck hat das WM-Potenzial erkannt. Weil etliche Jugendliche und Erwachsene auch außerhalb der Kongresshalle unterwegs sind, wird ihnen bei der Anmeldung ein englischsprachiger „HipHop-Guide“ in die Hand gedrückt. Das Faltblatt informiert über Clubs, Partys und WM-Sonderaktionen: „Have a great time in Bochum!“
Das gilt noch mindestens für die nächsten zwei Jahre. Die IDO hat 2010 mit dem Ruhr-Congress einen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Danach findet die HipHop-WM im jährlichen Wechsel mit der Disco-Dance-WM am Stadionring statt. Heißt: 2013 ist erneut Disco-Dance angesagt; 2014 kehrt die Hip-Hop-Elite nach Bochum zurück.