Bochum. . Viele WAZ-Leser nehmen Anteil am Schicksal einer schwer erkrankten Riemkerin. Eine Mutter-Kind-Kur werden die 36-Jährige und ihre Zwillinge vorerst aber nicht antreten können. „Das wäre medizinisch nicht zu verantworten“, betont die BKK vor Ort. Die Patientin sei zu krank für eine Kur.

Seit 14 Jahren leidet Stephanie Helder-Notzon an Desmose: einer lebensbedrohlichen Schwächung der Darm-Muskulatur. 38 OPs liegen hinter ihr. Alexander und Bastian (8) haben ihre Mutter die Hälfte ihres Lebens nicht gesehen. Denn Mama ist meistens in der Klinik oder Rehabilitation.

Im Juni beantragte Prof. Dr. Schmidt vom St. Josef-Hospital für seine Patientin eine weitere Reha-Maßnahme – diesmal ausdrücklich als Mutter-Kind-Kur. Auch Kinderarzt Dr. Meyer warnt in seinem Attest mit Hinweis auf das Alter und den Entwicklungsstand der beiden Jungen vor einer erneuten Trennung von der Mutter.

Mutter-Kind-Kur abgelehnt

Die BKK, bei der Stephanie Helder-Notzon krankenversichert ist, lehnt eine Mutter-Kind-Kur sowohl nach dem ersten Antrag als auch nach einem Widerspruch ab. Dafür gibt es nachvollziehbare medizinische Gründe, wie ein Gutachten ausweist, das der WAZ vorliegt.

Die 36-Jährige sei aufgrund des extrem hohen Medikamentenbedarfs so schwer erkrankt, dass zu allererst eine stationäre Behandlung in einer Klinik erforderlich sei. „Eine Mitaufnahme der Kinder ist keinesfalls angebracht“, bekräftigt BKK-Sprecherin Monika Hille.

Auch danach komme eine gemeinsame Kur nicht in Betracht. „Die Erkrankung kann in keiner Mutter-Kind-Einrichtung auch nur annähernd angemessen behandelt werden – ganz besonders nicht in diesem Stadium“, so Monika Hille.

Spendenaktion seitens der WAZ-Leser

Die BKK erkenne sehr wohl das Leid der Familie und leiste jede mögliche Form von Unterstützung, u.a. durch eine tägliche Haushaltshilfe. Die Kur könne aber auch im Sinne der Kinder „beim besten Willen“ nicht genehmigt werden.

Helfen will die Krankenkasse gleichwohl. Mehrere WAZ-Leserinnen und Leser haben angekündigt, eine Spendenaktion zu starten. Mit dem Geld ließe sich zwar keine Mutter-Kind-Kur finanzieren. Die WAZ und die BKK würden sich aber gemeinsam bemühen, nach dem Klinikaufenthalt der Mutter einen Erholungsurlaub („Kurlaub“) für Stephanie Helder-Notzon und ihre Jungs zu organisieren – möglichst an der See, wie sie es sich gewünscht haben.

Wir berichten in den nächsten Tagen noch ausführlich.