Bochum.. Zu ihrem 175-jährigen Bestehen will die Sparkasse Bochum im nächsten Jahr 175 Projekte fördern. Im Gespräch mit der WAZ verteidigte Vorstand Volker Goldmann zudem die geübte Sponsoring-Praxis und das Schweigen zu den Details.
Die Sparkasse Bochum wird im kommenden Jahr mit einer Millionensumme ihre Eigentümer beschenken: die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt. 2013 sollen insgesamt 175 Projekte in den vier Bereichen Kunst und Kultur, Soziales, Umwelt und Sport gefördert werden. Anlass ist der 175. Geburtstag des Geldinstituts.
Volker Goldmann (62), der Vorsitzende des Vorstands der Sparkasse Bochum, kündigte das Geburtstagsgeschenk exklusiv in einem Gespräch mit der WAZ an. Die offizielle Ausschreibung wird erst in wenigen Tagen auf den Weg gebracht. „Wir wollen pro Quartal einen der vier Bereiche fördern“, sagte Goldmann. „Wir werden die Bürger aufrufen, uns ihre Ideen mitzuteilen. Die Projekte können vom Biolehrpfad im Weitmarer Holz über ein Kleinsportfeld bis zu einem Kunsthain im Westpark reichen.“
Goldmann lehnt große Feier ab
Eine große offizielle Feier zum 175. Geburtstag lehnt Volker Goldmann im Übrigen ab: „Es wird definitiv keine Pinguinveranstaltung geben, auf der Menschen in schwarzen Anzügen stundenlang Reden halten.“
Im WAZ-Interview verteidigte Goldmann die häufig kritisierten Sponsoring-Aktivitäten der Sparkasse beim Giro, Zeltfestival und Steiger Award – und das damit verbundene Schweigen über die Summen, die in die Veranstaltungen investiert werden. „Ich wüsste nicht, woher jemand den Anspruch nehmen könnte von einem Unternehmen, das im Wettbewerb steht, diese Zahlen bekommen zu wollen.“
Kein Personalabbau geplant
Es helfe niemandem weiter, wenn die Sparkasse kommuniziere, wie viel Geld sie in das Zeltfestival oder andere Projekte stecke. „Wir machen ja 1000 Sachen. 2011 haben wir fünf Millionen Euro für Spenden und Sponsoring ausgegeben. Die Bereiche sind ohnehin schwer zu trennen. “ Das Radsport-Event Giro ist Goldmann zufolge mittlerweile eine Veranstaltung „für unsere Brot- und Butterkundschaft und nichts Elitäres“. In diesem Kontext teilte der Sparkassen-Chef mit, dass er das Mitwirken seines Hauses beim Steiger-Award jedes Jahr erneut sehr kritisch hinterfrage.
In Bezug auf die schrumpfende und immer älter werdende Bochumer Bevölkerung kündigte Goldmann an, dass die Sparkasse keine ihre 45 Filialen in Frage stelle und auch keinen Personalabbau plane. Die hohe Zahl älterer Menschen ermögliche sogar neue Geschäftsmodelle. Einem 67-Jährigen könne man heutzutage bedenkenlos einen Bausparvertrag verkaufen.