Bochum.

Die neue Spielzeit im Theater Total kann beginnen. In dieser Woche sind die neuen Teilnehmer – 18 Männer, elf Frauen im Alter von 17 bis 25 Jahren – in Bochum eingetrudelt.

Immer wieder neu

16 Jahre hat die an der Hunscheidstraße angesiedelte Theaterschmiede schon auf dem Buckel – und doch ist jedes Jahr alles immer wieder neu. Jede Gruppe Jugendlicher bringt ihre eigenen Temperamente und Naturelle mit. Das intensive Lernen und Zusammenleben bedeutet stets ein erlebnis- und arbeitsreiches Jahr. Von der Schauspielproduktion über die Licht- und Tontechnik bis zum Kochen und Spülen machen die Jugendlichen hier alles selbst.

„So vielfältig das Ensemble für jedes neue Projekt ist, so gestalten sich auch die Inszenierung und die Tournee“, sagt Barbara Wollrath-Kramer, die künstlerische Leiterin und Gründerin des Theaters Total. Welches Stück aufgeführt wird, macht auch die neue Gruppe wieder für sich aus; die Produktion wird nicht nur in Bochum gezeigt, sondern auf einer dreimonatigen Tournee auch in den Heimatorten der Teilnehmer.

Wie da Stück heißen wird, das 2013 auf die Bühne kommt, ist zum Saisonstart im Herbst 2012 noch offen. Fest steht aber, dass die jungen Theaterspieler mit einer Tanzperformance in der Albertus Magnus-Kirche (Königsallee), der neuen Spielstätte von Theater Total, auftreten werden. Verloren geglaubte Kleidungsstücke mit ihrer eigenen Geschichte erwachen dort zu neuem Leben.

„Dieser Jahrgang bringt besondere Herausforderungen mit sich. Eine davon ist sicherlich, mit mehr Männern als Frauen zu arbeiten. So viele Männer gab’s noch nie bei uns!“, stellt Wollrath-Kramer fest. Eine „Riesenherausforderung“ ist für die umtriebige Chefin auch die erstmalige Kooperation mit einer Düsseldorfer Förderschule.

Soziale Kompetenz

Neben der schauspielerischen Ausbildung steht vor allem die Vermittlung von Lebenserfahrung und sozialer Kompetenz im Fokus der Arbeit.. Barbara Wollrath-Kramer: „Den Teilnehmern möchte ich jedes Jahr erneut vermitteln: Wenn nichts mehr geht, dann geht irgendwo immer noch ‘was und danach müssen wir suchen. Danach zu suchen, macht Sinn! So machen wir Kunst!“