Bochum.
Michelle Müntefering tritt 2013 im Wahlkreis Herne/Bochum II als Bundestagskandidatin für die SPD an. Das beschloss die Wahlkreiskonferenz Dienstagabend in der Herner Akademie Mont-Cenis.
Die 32-jährige Journalistin erhielt im ersten und einzigen Wahlgang 77 von 145 Stimmen. Damit lag sie zwar nur vier Stimmen über der für die absolute Mehrheit erforderlichen Zahl von 73 Stimmen, aber doch deutlich vor ihrer Kontrahentin. Für Anke Hildenbrand (49) votierten 51 Genossen. 17 Delegierte enthielten sich der Stimme.
Zeit, "ein paar Grad runterzuschalten"
„Ich freue mich über das sehr gute Ergebnis“, sagte Michelle Müntefering nach der Verkündung des Ergebnisses. Nach aufreibenden Wochen und Monaten, in denen sie mit Hildenbrand und auch mit Uwe Knüpfer um das Berlin-Ticket für ihre Partei kämpfte, sei es nun an der Zeit, „ein paar Grad runterzuschalten“ – um dann inhaltlich voll in den Bundestagswahlkampf einzusteigen.
Müntes Neue - offiziell
Wahlverliererin Hildenbrand zeigte sich enttäuscht. Bis zuletzt hatte sie gehofft, genügend Delegierte aus Bochum – sie stellten rund ein Drittel aller Stimmen – auf ihre Seite zu ziehen: Vor einer Woche hatte sich der Herner SPD-Parteitag für Müntefering ausgesprochen.
Franz Müntefering verfolgte die Veranstaltung
Am Ende reichte es aber nicht für Anke Hildenbrand. Die Juristin versprach aber, im Bundestagswahlkampf „an erster Stelle“ mit dabei zu sein.“
Wie schon vor einer Woche lockte die SPD wieder zahlreiche Vertreter überregionaler Medien an. Im Fokus stand dabei auch Ex-Vize-Kanzler Franz Müntefering, der die Veranstaltung erneut von einem Platz im hinteren Bereich des Saales verfolgt. „Mein Name – ich finde den gut“, sagt seine Gattin in ihrer Vorstellungsrede. Aber: Sie sei eine eigenständige, politisch denkende Frau, stellte sie klar.
Als Delegierter für die SPD Börnig/Holthausen nahm auch „Vorwärts“-Chefredakteur Uwe Knüpfer an der Wahlkreiskonferenz teil. Wem er an diesem Abend seine Stimme gegeben hatte, wollte er nicht verraten.
„Das ist ein klares Ergebnis. Mit Michelle Müntefering können wir sehr gut leben, auch wenn Anke Hildenbrand bei uns vorne lag. Beide Kandidatinnen sind kompetent und sprechen die Sprache des Ruhrgebiets“, sagte Carina Gödecke, Chefin des SPD-Stadtbezirks Bochum-Ost