Die angezeigten Straftaten, die von der Bochumer Polizei in den Deliktsbereich Graffiti eingeordnet werden, haben zugenommen. Von Januar bis Anfang Juli zählten die Beamten 388 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum nur 295 Anzeigen.
„Häufig handelt es sich nicht um professionelle oder ansprechende Graffiti, sondern um einfache Farbschmierereien verschiedener Art, die von Kindern und Jugendlichen einfach so oder als Provokation aufgebracht wurden“, stellt Polizist Ralf Tietz fest. In einigen Fällen – darunter insbesondere in Langendreer – handle es sich auch um rechte oder linke Parolen.
Die gestiegene Zahl der Anzeigen hängt zudem mit der Aufklärungsar-beit der Polizei zusammen. So sei die Bereitschaft, Vorfälle zur Anzeige zu bringen, wesentlich gestiegen. „Hinzu kommt, dass Anzeigen auch im Online-Verfahren erstattet werden können, was zunehmend genutzt wird“, so Tietz. Die Aufklärungsquote allerdings liegt in diesem Jahr bislang bei unter zwölf Prozent. Im Vergleich mit anderen Städten aber sei die Anzahl der Delikte sehr klein, betont Kriminalhauptkommissar Ulrich Neuhaus.
Mit 21 Freiflächen, an denen Sprayer ihre Kunstwerke legal und teils unter Aufsicht von Sozialarbeitern anbringen dürfen, sei die Stadt Bochum bei der Prävention bestens aufgestellt. „Es gibt mittlerweile mehr legales als illegales Sprayen“, so Ulrich Neuhaus. Eigentümern, die ein Graffiti an ihrer Wand entdecken, empfiehlt der Polizist, sie zur Anzeige zu bringen und möglichst schnell entfernen zu lassen.